BONN (dpa-AFX) - Die großangelegte Attacke mit Erpressungssoftware hat am Wochenende auch deutsche Unternehmen getroffen. Beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) meldete sich ein betroffener IT-Dienstleister aus Deutschland. Dessen Kunden seien in Mitleidenschaft gezogen worden, sagte ein BSI-Sprecher am Sonntag. Es handele sich um einige tausend Computer bei mehreren Unternehmen. Nicht ausgeschlossen sei, dass am Montag weitere Unternehmen mit Beginn der Arbeitswoche Probleme feststellten.

Die Hacker nutzten eine Schwachstelle beim amerikanischen IT-Dienstleister Kaseya, um dessen Kunden mit einem Programm zu attackieren, das Daten verschlüsselt und Lösegeld verlangt. Kaseya-Kunden sind wiederum oftmals auch selbst Dienstleister für andere Firmen, so dass eine Art Domino-Effekt entstand. Die Folgen waren bis nach Schweden zu spüren, wo die Supermarkt-Kette Coop fast alle Läden schließen musste. Das volle Ausmaß der Schäden blieb zunächst unklar. Die IT-Sicherheitsfirma Huntress sprach von mehr als 1000 Unternehmen, bei denen Systeme verschlüsselt worden seien./so/DP/he