Basel (awp) - Die Bank CIC (Schweiz) hat mit Livia Moretti eine neue Bankchefin gefunden. Der vorherige CEO Thomas Müller hatte das Finanzinstitut im Dezember 2022 verlassen, dies offenbar im Zusammenhang mit Unregelmässigkeiten in einer Filiale der Bank in St. Gallen.

Moretti soll die Leitung der Bank CIC per 1. Februar 2023 übernehmen und damit David Fusi ablösen, der die Bank seit dem 23. Dezember ad interim leitet, wie die Tochtergesellschaft der französischen Crédit Mutuel am Dienstag mitteilte. Die Luxemburgerin Moretti war in den letzten zehn Jahren Mitglied der Direktion der Europäischen Zentralbank (EZB). Derweil werde sich Fusi ab Februar wieder auf seine Aufgaben im Kundendienst der Bank CIC (Schweiz) konzentrieren.

In den vergangenen Wochen hatten das Onlineportal "Inside Paradeplatz" sowie in der Folge verschiedene weitere Medien über die Abgänge in der Chefetage der Bank CIC berichtet. Auslöser sollen gemäss den Berichten Unregelmässigkeiten in der St. Galler Niederlassung sein. So sei es in der Filiale zu Unregelmässigkeiten bei der Vergabe von Krediten an einen Immobilienunternehmer gekommen. Offenbar mussten mehrere Personen den Hut nehmen, darunter auch der Leiter der St. Galler Niederlassung.

Die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma hatte am Montag bestätigt, dass sie "im Gespräch" mit der Bank CIC sei. Die Bank habe die Finma "über ein unangemessenes Geschäftsverhalten in einer Filiale informiert". Wie in solchen Situationen üblich, stehe die Finma deshalb in Kontakt mit dem Institut, erklärte der Finma-Sprecher am Vortag, ohne auf weitere Einzelheiten einzugehen.

Die Bank CIC beschäftigt schweizweit 430 Mitarbeitende. Sie ist neben dem Hauptsitz in Basel mit neun Niederlassungen in der Schweiz vertreten.

tp/tv