DRESDEN (dpa-AFX) - Die bundesweiten Bauernproteste zur Grünen Woche sind angelaufen. Pendler in vielen deutschen Städten müssen sich am Freitag auf Verkehrsbehinderungen einstellen. Aktionen sind in Bayern, Niedersachsen, Bremen, Baden-Württemberg, Berlin und Hessen geplant. Die größte Demonstration erwarten die Organisatoren in Nürnberg, wo etwa 5000 Traktorfahrer protestieren wollen. Anlass der Demos ist der Beginn der Grünen Woche in Berlin.

In Dresden sind seit etwa 5 Uhr rund 1000 Traktoren in der Stadt unterwegs. Die Fahrer brachen von vier Sammelpunkten aus in Richtung der Staatskanzlei auf, wie die Polizei in der Landeshauptstadt mitteilte. An dem Protest in Dresden beteiligten sich etwa 2000 Landwirte - überwiegend aus Sachsen, sagte Mitorganisator Hagen Stark von der Vereinigung "Land schafft Verbindung". Im niedersächsischen Uelzen brachen am frühen Morgen Dutzende Traktoren in Richtung Landeshauptstadt Hannover auf.

Die Landwirte kritisieren unter anderem die geplante Verschärfung der Düngeverordnung und Auswirkungen des Insektenschutzes. Eine pauschale Unterversorgung von Pflanzen führe zu Humusabbau und letztlich höherer CO2-Freisetzung, hieß es in einer Mitteilung der Protestbewegung. Die Landwirtschaft dürfe nicht mehr länger billiger Rohstofflieferant der Lebensmittelindustrie sein. Die Ausrichtung der Produktion auf Weltmarktpreise habe in Europa keine Zukunft./krk/DP/eas