STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Anleihenmarktbericht der Börse Stuttgart

AKTUELLES MARKTGESCHEHEN

Der Freitag vergangener Woche lies Freude bei den Anlegern aufkommen: der DAX zündete am

letzten Tag der verkürzten ersten Handelswoche ein Kursfeuerwerk und stieg um 3,37 Prozent. Der

darauffolgende Montag verlief weitestgehend ereignislos, am Dienstag und Mittwoch legte der

deutsche Leitindex nochmal um 0,52 und 0,83 Prozent zu und sorgte damit weiter für gute

Stimmung bei den Marktteilnehmern. Am Donnerstag folgte dann eine Konsolidierung. Schlechte

Vorgaben aus Asien drückten den DAX am Morgen ins Minus. Der Nikkei verlor am Mittwoch aufgrund

der schwachen Inflation und des starken Yen 1,29 Prozent. Auch die amerikanischen Indizes

mussten zum Ende der Woche Verluste hinnehmen.

Auch der anhaltende Handelsstreit belastet die Märkte. Obwohl sich die Gespräche zwischen den

USA und China in den ersten beiden Tagen positiv auswirkten, machte sich am Donnerstag

Ernüchterung breit. Die Gespräche seien gut verlaufen und es sei eine „Grundlage geschaffen“

worden, so die Angaben aus Peking. Eine Einigung oder ein nennenswerter Abbau von Differenzen

wurde jedoch noch nicht erreicht. Dennoch kann zumindest von einem kleinen Fortschritt die Rede

sein.

Die Tauben sind los

Dovishe Stimmung in den USA: Aus dem Dezember-Protokoll der Federal Reserve geht hervor, dass

man sich mit weiteren Zinsschritten Zeit lassen wird. Ein Grund dafür könnten die Warnungen vor

einer drohenden Rezession sein, sollten die Zinsen weiter zügig steigen. Dies bedeutet

mitnichten, dass weitere Zinsschritte ausgeschlossen sind. Nur werden diese wohl nicht so

schnell kommen, wie Ende des letzten Jahres noch vom Markt vermutet wurde. Im vergangenen Jahr

wurde der Zins viermal um 25 Basispunkte angehoben, was den amerikanischen Präsidenten nicht

selten toben lies. Es ist davon auszugehen, dass die Fed nicht auf den politischen Druck

sondern auf die allgemein schwächer werde Konjunktur reagiert hat. US-Notenbanker Bostic

empfiehlt sogar, in diesem Jahr die Zinsen nur einmal zu erhöhen.

Die Freude über langsamer steigende Zinsen wurde an den amerikanischen Märkten allerdings durch

die jüngsten innerpolitischen Ereignisse etwas getrübt. Trump will sein Wahlversprechen, eine

Mauer zu Mexiko zu bauen, nach wie vor umsetzen. Da allerdings der ursprüngliche Plan, Mexiko

für die Mauer zahlen zu lassen, nicht aufgeht, würde der Mauerbau den amerikanischen Haushalt

mit 5,7 Milliarden US-Dollar belasten. Da die Demokraten im Kongress die finanziellen Mittel

für die Mauer nicht genehmigen wollen, kam es zum sogenannten Government-Shutdown. Der

Stillstand betrifft rund ein Viertel der amerikanischen Behörden, laut dem Spiegel sind derzeit

etwa 800.000 Beamten unbezahlt.

Bundes-/ Staatsanleihen

Der Euro-Bund-Future startete das neue Jahr zunächst positiv, bereits am ersten Handelstag

schloss der Future 0,81 Prozent im Plus, das erste Jahreshoch wurde am 03. Januar bei 165,10

Zählern erreicht. Am vergangenen Freitag wurden die Gewinne jedoch wieder zum Großteil

abgegeben. Im Verlauf dieser Woche fiel der Bund-Future kurzzeitig auf ein Tief von 163,48

Zählern zurück. Die Unsicherheit an den Aktienmärkten wirkte sich im Wochenverlauf jedoch

positiv auf den Anleihemarkt aus. So kletterte der Bund-Future am Donnerstagmorgen auf über

164,23 Zähler.

Die Deutschen Staatsanleihen halten sich auch ohne die EZB-Käufe stabil. Zur Wochenmitte konnte

der Bund eine zehnjährige Anleihe mit einem Emissionsvolumen von vier Milliarden Euro ohne

Probleme am Markt platzieren.

Die Renditen der deutschen zehnjährigen Staatsanleihen fielen am Donnerstag auf 0,19 Prozent.

Anlegertrends

Französische Bank begibt neue Unternehmensanleihe

Die französische Bank RCI Banque S.A., eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des

Automobilherstellers Renault hat eine neue Unternehmensanleihe mit einem Emissionsvolumen von

750 Millionen Euro begeben. Die Anleihe mit der WKN A2RV6V hat eine Laufzeit von fünf Jahren

und ist mit einem Kupon in Höhe von 2,000% ausgestattet. Der Zinszahlungstermin ist der 11.

Juli. Ab dem 11.04.2024 ist die Anleihe durch den Emittenten zu 100 % kündbar. Die Stückelung

beträgt anlegerfreundliche 1.000 Euro nominal. Die Ratingagentur S & P bewertet die RCI Banque

S.A. mit BBB.

Toyota gibt Vollgas

Zu Jahresbeginn hat der Automobilkonzern Toyota mehrere neue Unternehmensanleihen begeben. Mit

einer Laufzeit von zwei Jahren und einem variablen Kupon ist die Anleihe A2RV9L, die mit einem

Volumen von 300 Millionen US-Dollar emittiert wurde, ausgestattet. Der aktuelle Zinssatz

beträgt 3,344 %, die Zinsanpassung erfolgt immer zu 08. Januar/April/Juli/Oktober wie folgt: 3

Monats USD ICE LIBOR (US0003M) + 54 Basispunkte.

Mit einer Laufzeit von ebenfalls zwei Jahren und einem festen Kupon von 3,050% ist die Anleihe

A2RV9M ausgestattet. Die Zinszahlung erfolgt im Juli.

Bis Januar 2024 läuft die Anleihe A2RV9N. Das Emissionsvolumen beträgt 500 Millionen US-Dollar,

der Kupon 3,350 %. Die Zinszahlung erfolgt im Juli. Die Anleihe kann durch den Emittenten

mittels Make Whole Call Option @0,15 % bis zum Laufzeitende vorzeitig gekündigt werden.

Last but not least hat Toyota auch noch eine zehnjährige Anleihe begeben. Die Anleihe mit der

WKN A2RV9P und einem Emissionsvolumen von ebenfalls 500 Millionen US-Dollar ist mit einem Kupon

von 3.650 % ausgestattet, welcher im Juli ausgezahlt wird. Diese Anleihe ist mit einer Make

Whole Call Option @0,20 % bis zum Laufzeitende vorzeitig kündbar.

Alle vier Anleihen sind mit 1.000 US-Dollar nominal anlegerfreundlich gestückelt. Die

Mindestanlagesumme beträgt 2.000 US-Dollar nominal.

Die Toyota Motor Credit Coporation wird von der Ratingagentur S & P mit AA- bewertet.

Unicredit begibt Hypothekenpfandbrief

Die italienische Großbank Unicredit hat einen Hypothekenpfandbrief mit einem Emissionsvolumen

von 500 Millionen Euro begeben. Der Pfandbrief mit der WKN HV2ARM hat eine Laufzeit von zehn

Jahren und ist mit einem Kupon in Höhe von 0,875 % ausgestattet. Die Stückelung beträgt

anlegerfreundliche 1.000 Euro nominal. Deine vorzeitige Kündigung durch den Emittenten ist

ausgeschlossen.

Disclaimer:

Der vorliegende Marktbericht dient lediglich der Information. Für die Vollständigkeit und

Richtigkeit übernimmt die Boerse Stuttgart GmbH keine Gewähr. Insbesondere wird keine Haftung

für die in diesem Marktbericht enthaltenen Informationen im Zusammenhang mit einem

Wertpapierinvestment übernommen. Hiervon ausgenommen ist die Haftung für Vorsatz und grobe

Fahrlässigkeit.

Quelle: Boerse Stuttgart GmbH

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