Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Hotel- und Gaststättenverband beklagt katastrophale Umsatzverluste im Dezember 

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) beklagt die "katastrophalen" Umsatzverluste der Branche im besonders wichtigen Weihnachts- und Silvestergeschäft. Der Umsatz im Gastgewerbe sei im Dezember um die Hälfte gegenüber Dezember 2019 eingebrochen, sagte Dehoga-Präsident Guido Zöllick. Laut aktueller Umfrage sehen 55,7 Prozent der Unternehmer ihren Betrieb aktuell in seiner Existenz gefährdet. Bereits im November habe der Umsatzverlust 34,1 Prozent betragen. "Vielfach sind Liquiditätsreserven aufgebraucht", berichtete Zöllick. Deshalb erwarte die Branche jetzt von der Politik, dass alle Unternehmen die notwendige finanzielle Unterstützung bekommen, die ihre Existenz und den Erhalt der Arbeitsplätze sichern. An der Umfrage beteiligten sich laut Verband vom 3. bis 6. Januar 9.300 Betriebe.


Verband: Journalisten sollen zu kritischer Infrastruktur zählen 

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat gegenüber Bund und Ländern betont, dass Journalistinnen und Journalisten Teil der kritischen Infrastruktur seien. Das müsse auch für die Verkürzung der Quarantäne- und Isolationsfristen gelten, die Bund und Länder am morgigen Freitag für die Berufe beschließen wollten, die zur kritischen Infrastruktur zählen, erklärte der DJV. "Die Versorgung der Menschen mit verlässlichen Informationen ist genauso wichtig wie funktionierende Stromnetze oder Wasserversorgung", stellte der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall fest. Das gelte insbesondere vor dem Hintergrund von Desinformationskampagnen, gegen die nur gut recherchierter Journalismus helfe. "Wenn Journalisten symptomfrei sind, müssen sie so schnell wie möglich ihren Job machen können", sagte er.


Schwesig setzt auf bundesweite 2G-Plus-Regel 

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat sich vor dem Bund-Länder-Treffen zur Coronakrise für schärfere Maßnahmen ausgesprochen. In ihrem Land gebe es bereits eine 2G-Plus-Regel, also einen Zutritt zu vielen Innenbereichen nur noch für Geimpfte oder Genesene plus Test. Sie hoffe, dass dies bundesweit eingeführt werde, sagte Schwesig dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Der Expertenrat der Bundesregierung müsse "die Frage beantworten, ob Omikron-Verläufe tatsächlich insoweit milder sind, dass unser Gesundheitssystem die massiv steigende Zahl an Infektionen perspektivisch verkraften kann". Davon hänge es ab, welche zusätzlichen Maßnahmen zu ergreifen seien. Schwesig sprach sich für bundesweit möglichst einheitliche Regeln aus.


Unions-Fraktionsvize: Vorschlag für kürzere Quarantäne "sehr differenziert" 

Der stellvertretende Unionsfraktionsvorsitzende Sepp Müller (CDU) hat die Empfehlung der Gesundheitsminister verteidigt, die Corona-Quarantäne für Beschäftigte in bestimmten Bereichen zu verkürzen. Müller erklärte im RBB, es gehe nicht um eine generelle Absenkung der Quarantäne. Der Vorschlag unterscheide "richtigerweise zwischen Ungeimpften und Geimpften und Geboosterten", sagte er. "Das war ja auch die Forderung, die wir in den letzten Tagen aufgemacht haben." Es sei schön, dass die Gesundheitsminister dem auch folgten. "Ich hoffe, das werden die Ministerpräsidenten morgen dann auch beschließen", erklärte der CDU-Politiker. Müller forderte, die Bundesnotbremse und die epidemische Lage nationaler Tragweite wieder einzuführen.


Erste Debatte über Impfpflicht im Bundestag wohl erst Ende Januar 

Die erste Bundestagsdebatte zur allgemeinen Impfpflicht soll nach Informationen der Bild-Zeitung nicht wie bislang von der SPD-Bundestagsfraktion geplant Anfang Januar, sondern erst Ende des Monats stattfinden. SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese hatte zuvor in Bild am Sonntag für die Debatte einen Termin "Anfang Januar" angekündigt. Planmäßig tagt das Plenum in den drei Tagen ab dem 13. Januar, teilte der Bundestag mit. Eine detaillierte Tagesordnung wurde jedoch noch nicht veröffentlicht. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte ursprünglich erklärt, die entsprechenden Anträge für die Bundestagsabstimmung sollten vor Ende 2021 eingebracht werden. Nach Bild-Informationen soll ein Beschluss zur Impfpflicht nun bis Ende des ersten Quartals erfolgen.


CDC empfiehlt erste Auffrischungsimpfungen für 12- bis 15-Jährige 

Die US-Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) hat Covid-19-Auffrischungsimpfungen für 12- bis 15-Jährige empfohlen und macht die Dosen erstmals für Jugendliche verfügbar. Viele Arztpraxen, Schulen und andere Impfstellen werden nun Booster-Impfungen von Pfizer und Biontech anbieten. "Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir unsere Kinder und Jugendlichen vor einer Covid-19-Infektion und den Komplikationen einer schweren Erkrankung schützen", sagte CDC-Direktorin Rochelle Walensky. "Diese Auffrischungsimpfung bietet einen optimalen Schutz gegen Covid-19."


Sachsens Ministerpräsident gegen generelle Quarantäne-Verkürzung 

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat vor einer generellen Verkürzung der Corona-Quarantäne gewarnt. "Omikron ist extrem gefährlich, gerade für ungeimpfte Personen. Daher gibt es keinen Grund für eine generelle Verringerung der Absonderungszeiten", sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Politiker sollten auch nicht die ersten sein, die Vorschläge zu Quarantäneregeln machen, sondern die Experten des Robert Koch-Instituts, sagte er. Die Politik solle "nicht den Versuch unternehmen, dem Virus einen politischen Willen aufzuzwingen. Medizinische Notwendigkeiten müssen uns leiten, wenn wir diese Pandemie überstehen wollen." Die Gesundheitsminister der Länder hatten bei ihrer Konferenz am Mittwoch empfohlen, die Isolation nach einer Corona-Infektion bei geimpften Beschäftigten in Schlüsselbereichen bereits nach fünf Tagen zu beenden.


Erneut Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Polizei in München 

In München sind bei unangemeldeten Protesten erneut tausende Menschen gegen die Corona-Auflagen auf die Straße gegangen. Einige versuchten, Absperrungen der Polizei zu durchbrechen, wie die Behörden am späten Mittwochabend mitteilten. Die Beamten setzten Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Dabei wurden zwei Beamte und drei Demonstranten verletzt, ein Demonstrant wurde festgenommen. Laut Polizei waren bis zu 3.000 Demonstranten in der Innenstadt unterwegs, die sich immer wieder formierten. Die Polizei war mit rund 1.000 Beamten im Einsatz. Sie erstattete rund 1.130 Anzeigen wegen Verstößen gegen Protest-Auflagen, 100 Anzeigen wegen Verstößen gegen Infektionsschutz-Auflagen und 35 Strafanzeigen.


Australien verweigert impfskeptischem Tennis-Star Djokovic die Einreise 

Australien hat dem impfskeptischen Tennis-Weltranglistenersten Novak Djokovic die Einreise verweigert. Djokovic habe es "versäumt, die erforderlichen Nachweise für die Einreise nach Australien zu erbringen, und sein Visum wurde daraufhin annulliert", teilte die australische Grenzschutzbehörde am Donnerstag (Ortszeit) mit. Djokovic will gerichtlich gegen seine Ausweisung aus Australien vorgehen. Gerichtsangaben zufolge wollte ein Richter um 16.00 Uhr (6.00 Uhr MEZ) über dessen Einspruch gegen die drohende Abschiebung verhandeln. Djokovic befindet sich derzeit in einer Haftanstalt für Migranten. Djokovic, der sich wiederholt kritisch gegen Corona-Impfungen geäußert hatte, war in Melbourne gelandet, nachdem er nach eigenen Angaben eine medizinische Ausnahmegenehmigung für die Australian Open erhalten hatte. Demnach sollte er nicht nachweisen müssen, dass er vollständig gegen Covid-19 geimpft ist.


RKI: Bundesweite Corona-Inzidenz steigt auf 285,9 

Der Inzidenzwert bei den Corona-Neuinfektionen in Deutschland ist erneut stark gestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab die Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstagmorgen mit 285,9 an. Am Vortag hatte sie bei 258,6 gelegen, vor einer Woche bei 207,4. Der Wert beziffert die Zahl der neuen Ansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen. Wie das RKI nun unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 64.340 Neuinfektionen verzeichnet. Am Vortag hatte der Wert noch bei 58.912 gelegen, vor einer Woche bei 42.770. Damit ist die Zahl nicht mehr weit vom bisherigen Tageshöchstwert entfernt. Der bisherige Rekord waren 65.371 Neuinfektionen am 18. November.

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January 06, 2022 06:26 ET (11:26 GMT)