Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Verkehrsministerium lehnt Stopp von China-Flügen wegen Corona-Lage ab 

Das Bundesverkehrsministerium hat einen Vorstoß aus der Union zurückgewiesen, wegen der massiv steigenden Zahl von Corona-Infektionen in China alle Flugverbindungen zwischen Deutschland und der Volksrepublik zu stoppen. "De facto finden kaum noch Flüge zwischen Deutschland und China statt", erklärte ein Sprecher des Ministeriums auf AFP-Anfrage. "Ein einseitiges deutsches oder EU-weites Einflugverbot" wäre zudem "nicht zielführend, solange es alternative Routen über die Golfstaaten oder die Türkei gibt". Der CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt (CDU) hatte zuvor einen Stopp aller Flugverbindungen zwischen Deutschland und China gefordert.


Chinas Behörden greifen in Medizin-Produktion ein 

Angesichts rasant steigender Corona-Infektionen und damit einhergehender Knappheit von Arzneimitteln und Tests in China haben staatliche Behörden landesweit in die Medizin-Produktion eingegriffen. AFP-Recherchen und Berichten örtlicher Medien zufolge schalteten sich die Behörden bei mehr als ein Dutzend Pharmafirmen ein, um den Engpässen zu begegnen und die medizinische Versorgung zu sichern. Mindestens elf von 42 Herstellern von Corona-Testkits hätten einen Teil ihrer Produktion der Regierung übergeben oder Aufträge vom Staat erhalten, berichteten lokale Medien. Wiz Biotech, ein Hersteller von Schnelltests in Xiamen im Süden des Landes, bestätigte AFP, dass alle von ihm produzierten Kits von der Lokalverwaltung beschlagnahmt würden. In Peking entsandten die Behörden zusätzliches Personal zu sechs Herstellern von Tests, um ihnen bei der "Steigerung der Produktion" zu helfen, wie die Stadtverwaltung auf ihrer Webseite mitteilte. In ganz China fehlt es Millionen Menschen an medizinischer Grundversorgung. "Meine ganze Familie ist krank, und ich kann keine Medikamente gegen das Fieber kaufen", sagte die in Chengdu lebende Yanyan.


Schwache Nachfrage nach Corona-Impfung: Bundesregierung will Verträge ändern 

Angesichts der schwachen Nachfrage nach Corona-Impfungen bemüht sich die Bundesregierung um eine Änderung der Lieferverträge mit den Hersteller-Unternehmen. "Die nationalen Bestände an Covid-19-Impfstoff sind hoch und der Bedarf an Covid-19-Impfstoff ist gesunken", erklärte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Die Bundesregierung stehe deswegen bereits "im Gespräch mit der Europäischen Kommission und den Impfstoffherstellern zu Vertragsanpassungen". Im Zentrallager des Bundes waren zum Stichtag 19. Dezember insgesamt rund 151 Millionen Dosen Corona-Impfstoff gelagert, erklärte der Sprecher. Zugleich bestünden derzeit noch Abnahmeverpflichtungen für weitere 130,7 Millionen Dosen Impfstoff bis Ende 2023. Grundlage für diese Verpflichtungen seien gemeinsame europäische Abnahmeverträge.


Covid-Impfstoff von Biontech/Fosun Pharma in Hongkong ab 12 Jahre zugelassen 

Biontech und sein strategischer chinesischer Partner Fosun Pharma haben für ihren Covid-19-Impfstoff in Hongkong die volle Zulassung für Menschen ab 12 Jahren erhalten. Wie beide Unternehmen mitteilten, bezieht sich die Zulassung auf die mono- und bivalenten (Omikron-adaptierten) Versionen des Impfstoffs. Für diese Altersgruppe ist der Biontech/Fosun-Impfstoff laut Mitteilung der erste in Hongkong bisher verfügbare und der bisher einzige, auch bei Virus-Varianten wirksame Booster. Seit März 2021 hatten die Impfstoffe in Hongkong eine Notfallzulassung. Biontech und Fosun kooperieren seit März 2020 in China, Hongkong und Macau bei der Entwicklung und Vermarktung von Biontechs mRNA-basierten Covid-19-Impfstoffen.


CDU-Außenpolitiker fordert wegen Corona Stopp aller Flugverbindungen mit China 

Angesichts der regelrechten Explosion der Zahl der Corona-Infektionen in China fordert der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt (CDU), einen Stopp aller Flugverbindungen zwischen Deutschland und der Volksrepublik. "Die durch die verfehlte Coronapolitik der chinesischen Regierung verursachten explodierenden Covid-Zahlen in China bedrohen die ganze Welt mit einer neuen Infektionswelle", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Wir dürfen den Fehler von vor drei Jahren nicht wiederholen und sollten jetzt alle Flugverbindungen von und nach China sofort einstellen", forderte Hardt. "Erst wenn wir sicher sind, dass aus China keine neue, gefährliche Mutation droht, sollten wir die Flugverbindungen wieder aufnehmen."


Sorge vor möglichem Corona-Impfstoff-Überschuss im Milliardenwert in der EU 

In der Europäischen Union (EU) wächst die Sorge vor einem milliardenteuren Überschuss an nicht benötigten Corona-Impfstoffen. Die Kommission unterstütze Forderungen von Mitgliedstaaten nach einer Nachverhandlung mit den Herstellern, sagte Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Diese sollten dazu dienen, die Lieferverträge "an neue Realitäten anzupassen". Kyriakides kündigte für Anfang kommenden Jahres ein Treffen des europäischen Lenkungsausschusses für Impfstoffe an. Dabei wolle sie mit den Gesundheitsministern der EU-Länder und den Herstellern beraten, wie die Impfstoffversorgung weiter an die Bedürfnisse vor Ort angepasst werden könne.

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December 23, 2022 09:32 ET (14:32 GMT)