Zürich (awp) - Die Stimmung der Ökonomen und Analysten mit Blick auf den Schweizer Konjunkturverlauf in den kommenden sechs Monaten hat sich im Januar wieder deutlich verschlechtert. Der sogenannte CS-CFA-Indikator Schweiz, der die Erwartungen der Experten misst, ist im Januar um 21,8 auf -44,0 Punkte eingebrochen.

Nach einer kurzfristigen Stimmungsaufhellung im Dezember fallen die Konjunkturerwartungen der befragten Finanzmarktanalysten nun wieder deutlich pessimistischer aus. Der aktuelle Wert fiel nochmals etwas schwächer aus als im November (-42,3) und liegt damit auf dem tiefsten Stand seit Februar 2015, als die SNB den Euro-Mindestkurs aufgehoben hatte und der Franken in die Höhe geschossen war.

Fast jeder zweite Finanzmarktanalyst rechnet gemäss der Umfrage mit einer Verschlechterung der konjunkturellen Lage in der Schweiz, wie die Credit Suisse in ihrer Mitteilung vom Mittwoch schreibt. Die aktuelle Lage wird von den meisten Analysten noch als gut bzw. normal bezeichnet, wobei der Anteil ersterer deutlich abgenommen hat.

Ebenfalls eingetrübt haben sich die Einschätzungen zur aktuellen Lage der Weltkonjunktur, wenngleich diese regional sehr unterschiedlich ausfallen: Am positivsten wird die Verfassung der US-Wirtschaft beurteilt, wobei sieben von zehn Befragten die aktuelle Konjunktur als positiv bewerten. In Bezug auf die Erwartungen sind die Einschätzungen für die Eurozone und China fast identisch im Vergleich zur Schweiz. Etwas pessimistischer sind die Erwartungen für die USA: hier rechnet nur ein Drittel der Umfrageteilnehmer mit gleichbleibenden oder verbesserten Aussichten.

Die aktuelle Umfrage wurde zwischen dem 14. und 23. Januar durchgeführt, wobei 26 Analysten sich daran beteiligten.

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