Der Dax stieg um 0,8 Prozent auf 12.978 Punkte und beendete damit eine fünftägige Verlustserie, die unmittelbar vor Weihnachten begonnen hatte. Der EuroStoxx50 kletterte um 0,6 Prozent auf fast 3510 Punkte. Nach der Industrie in China[L8N1OY3D7] und Europa[L8N1OY3D7] legten auch die Fabriken in den USA im Dezember einen Zahn zu. Die US-Bauausgaben erreichten im November ein Rekordhoch. An der Wall Street markierten alle drei großen Indizes - Dow Jones, S&P500, Nasdaq-Composite - noch vor dem europäischen Handelsschluss neue Bestmarken.

"Da trotz des laufenden Konjunkturmotors die Geldversorgung durch die Notenbank nur sehr vorsichtig gedrosselt wird, spricht alles für weiter steigende Aktienkurse", sagte ein Händler. Allerdings blieben viele Investoren vorsichtig. Denn im Wochenverlauf stehen eine Reihe wichtiger Konjunkturdaten auf den Terminkalendern. Noch am Mittwochabend wird die US-Notenbank Fed (20.00 Uhr MEZ) ihre Mitschrift der Sitzung im Dezember veröffentlichen, auf der sie die Zinsen angehoben hatte. Am Freitag werden die amtlichen Arbeitsmarktdaten erwartet, die Aufschluss über Tempo und Ausmaß der weiteren Zinserhöhungen geben könnten.

In New York war die Stimmung besonders ausgelassen: Der Nasdaq-Composite hatte schon am Dienstag erstmals über der Marke von 7000 Zählern geschlossen und stieg bis zum Handelsschluss in Europa um weitere 0,7 Prozent auf 7056 Punkte. Der S&P500 legte zeitweise 0,5 Prozent auf über 2700 Zähler zu und ließ damit ebenfalls eine charttechnisch und psychologisch wichtige Marke hinter sich. Der Dow gewann bis zu 0,3 Prozent auf das frische Rekordhoch von 24.909 Zähler und nahm damit die 25.000er Marke ins Visier.

Derweil holte der Dollar etwas auf, so dass der Euro mit Kursen knapp über 1,20 Dollar deutlich unter dem am Dienstag erreichten Vier-Monats-Hoch von 1,2082 Dollar blieb. Der hohe Wechselkurs verschlechtert auf dem Weltmarkt die Absatzchancen für die heimischen Firmen.

VW WIEDER EINMAL AUF DER ÜBERHOLSPUR

Nach Kursverlusten am Dienstag im Sog enttäuschender Absatzzahlen aus Frankreich für Dezember machten vor allem einige Autowerte Boden gut: Volkswagen fuhren mit einem Plus von 3,5 Prozent im Dax und im EuroStoxx50 ganz vorne mit. Sie profitierten von einem Acht-Jahres-Hoch beim Neuwagenabsatz in Deutschland für 2017. Die nicht ganz so überzeugenden Absatzzahlen aus den USA, wo VW im Dezember knapp 19 Prozent weniger Autos verkaufte, ignorierten die Anleger. In New York zählten GM ebenfalls trotz eines Absatzrückgangs mit einem Plus von über zwei Prozent zu den Gewinnern.

An der Wall Street ging es gegen den Trend mit den Titeln von Intel um über zwei Prozent nach unten. Einer Website zufolge hat der Chiphersteller Prozessoren mit Sicherheitslücken verkauft. Im Gegenzug standen die Papiere des Rivalen AMD mit einem Plus von über sechs Prozent hoch im Kurs. Ebenfalls gefragt waren Blackberry, die um über sieben Prozent in die Höhe schossen. Der einstige Smartphone-Pionier und der chinesische Internetkonzern Baidu wollen bei der Entwicklung von selbstfahrenden Autos zusammenarbeiten. Die in New York gelisteten Baidu legten ein Prozent zu.