BERLIN (Dow Jones)--Im koalitionsinternen Streit um die Verteilung des höheren CO2-Preises zwischen Mieter und Vermieter hat die Deutsche Energie-Agentur (dena) einen Kompromissvorschlag vorgelegt. Für eine angemessene Lastenverteilung zwischen beiden Mietparteien solle die Effizienzklasse der Immobilien herangezogen werden, heißt es in einem Positionspapier. Auf Grundlage des Energieausweises könnten die zusätzlichen Heizkosten so verteilt werden, dass Anreize für Energieeinsparungen dort geschaffen würden, wo sie über größtes Potenzial verfügten.

Zuvor hatte Bundesumweltministerin Svenja Schulze vorgeschlagen, die Lasten des neuen CO2-Preises je hälftig auf Mieter und Vermieter aufzuteilen. CDU/CSU sowie Immobilienverbände lehnen das jedoch ab. Laut dem dena-Vorschlag trägt bei energetisch guten Gebäuden der Mietende einen größeren Anteil, da sein Einfluss auf den Verbrauch größer ist. Bei schlechteren Gebäuden ist der Anteil beim Vermieter größer, der durch Investitionen das Gebäude verbessern kann. "Unser Vorstoß begegnet dem Mieter-Vermieter-Dilemma und verdeutlicht, wie für beide Parteien gleichzeitig Anreize geschaffen werden können", sagte dena-Geschäftsführer Andreas Kuhlmann.

Aktuell liegen die Kosten allein bei Mietenden, die aber kaum Einfluss auf energetische Sanierungen von Immobilien haben. Mit dem zu Jahresbeginn eingeführten CO2-Preis auf Kraft- und Heizstoffe fallen für jede produzierte Tonne Kohlendioxid zusätzlich 25 Euro an.

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January 14, 2021 05:18 ET (10:18 GMT)