Bei seinem ersten internationalen Treffen nach einem erdrutschartigen Wahlsieg wurde Starmer von den NATO-Staats- und Regierungschefs herzlich empfangen. Einige von ihnen können ihn nur um seine große Mehrheit im eigenen Land und die Stabilität beneiden, die diese seiner neuen Regierung bringen dürfte.
Schon wenige Tage nach seinem Amtsantritt bekräftigte Starmer die Zusage der früheren konservativen Regierung, die Ukraine bis 2030-31 und bei Bedarf auch darüber hinaus mit jährlich 3 Milliarden Pfund (3,9 Milliarden Euro) militärisch zu unterstützen, und unterstrich damit die Kontinuität der Rolle Großbritanniens als einer der aktivsten und lautesten Unterstützer Kiews.
"Die NATO wurde von der Generation gegründet, die den Faschismus besiegt hat. Sie haben nicht nur den Wert unserer Stärke verstanden, sondern auch die Stärke unserer Werte", wird er laut Auszügen aus seiner Rede sagen.
"Diese Werte sind wieder einmal unter Beschuss. Putin muss eine klare Botschaft von diesem Gipfel hören - eine Botschaft der Einigkeit und Entschlossenheit, dass wir die Ukraine mit allem, was nötig ist, unterstützen werden, solange es nötig ist, um unsere gemeinsamen Werte und unsere gemeinsame Sicherheit zu wahren."
Stunden nachdem Starmers Labour-Partei die Wahlen gewonnen und die Konservativen von der Macht verdrängt hatte, setzte er seine neu ernannten Minister ein, um die anhaltende Unterstützung Großbritanniens für die Ukraine zu demonstrieren.
Sein Außenminister David Lammy bereiste am Wochenende Deutschland, Polen und Schweden, um die gemeinsame Unterstützung für die Ukraine zu betonen, und Verteidigungsminister John Healey reiste nach Kiew, um Präsident Wolodymyr Zelenskij mitzuteilen, dass die Labour-Regierung "eisern" an der Unterstützung der Ukraine festhält.
Healey sagte, die neue Regierung werde die von ihrer Vorgängerin im April versprochene Militärhilfe beschleunigen und versprach neue Lieferungen von Munition, Raketen, Booten und Artillerie.
Starmer's Ankunft bei der NATO ist eine frühe Gelegenheit, seine Marschrichtung festzulegen. Er verspricht, das, was er das Chaos der konservativen Jahre nennt, durch Stabilität zu ersetzen.
Am Dienstag sagte er, seine Regierung wolle die britischen Verteidigungsausgaben auf 2,5 % des BIP erhöhen, war aber erneut vorsichtig mit der Angabe eines Zeitplans und betonte, die Erhöhung dürfe nicht auf Kosten der Haushaltsdisziplin gehen.
Er sagte, er werde nächste Woche eine Überprüfung der Verteidigung einleiten, die einen möglichen Fahrplan zur Erreichung dieses Ziels, aber auch "die Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen, die Fähigkeiten und die Sicherstellung, dass beides zusammenpasst", untersuchen werde.
Er sagte Reportern im Flugzeug nach Washington, dass Verteidigung und Sicherheit die erste Priorität der Regierung seien.
"Und deshalb führen wir die strategische Überprüfung durch. Das geht über die Geldfrage hinaus", sagte er.
Sein Minister für die Streitkräfte, Luke Pollard, sagte am Mittwoch gegenüber Sky News, die Überprüfung werde innerhalb des nächsten Jahres abgeschlossen sein.
($1 = 0,7794 Pfund)
