WIESBADEN - Im Oktober 2014 meldeten die deutschen Amtsgerichte 2 125 Unternehmensinsolvenzen. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 4,4 % weniger als im Oktober 2013. Im September 2014 war ein Anstieg der Unternehmensinsolvenzen verzeichnet worden (+ 2,7 % gegenüber September 2013). Davor wurden seit dem November 2012 Rückgänge der Unternehmensinsolvenzen im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat registriert.
Im Wirtschaftsbereich Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftwagen) gab es im Oktober 2014 mit 422 Fällen die meisten Unternehmensinsolvenzen. 315 Insolvenzanträge stellten Unternehmen des Baugewerbes. Im Wirtschaftsbereich Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen wurden 237 Insolvenzanträge gemeldet.
Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte für den Oktober 2014 auf knapp 1,9 Milliarden Euro. Die durchschnittliche Forderungshöhe je beantragter Unternehmensinsolvenz lag damit bei etwa 890 000 Euro.
Zusätzlich zu den Unternehmensinsolvenzen wurden Insolvenzanträge von Verbrauchern (7 355 Fälle), ehemals selbständig Tätigen, die ein Regelinsolvenzverfahren beziehungsweise ein Verbraucherinsolvenzverfahren durchlaufen (1 666 Fälle), oder von natürlichen Personen als Gesellschafter (50 Fälle) gestellt. Außerdem registrierten die Amtsgerichte 322 beantragte Nachlass- beziehungsweise Gesamtgutinsolvenzen. Insgesamt belief sich damit die Anzahl der Insolvenzanträge übriger Schuldner im Oktober 2014 auf 9 393 Fälle. Dies entspricht einem Rückgang von 5,2 % im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Beantragte Unternehmensinsolvenzen nach Wirtschaftszweigenin Deutschland
Oktober 2014
Wirtschaftszweig | Verfahren insgesamt |
Anzahl | |
- = nichts vorhanden | |
Insgesamt | 2 125 |
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei | 11 |
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden | - |
Verarbeitendes Gewerbe | 173 |
Energieversorgung | 10 |
Wasserversorgung; Abwasser und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen | 9 |
Baugewerbe | 315 |
Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz | 422 |
Verkehr und Lagerei | 137 |
Gastgewerbe | 209 |
Information und Kommunikation | 63 |
Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen | 58 |
Grundstücks- und Wohnungswesen | 71 |
Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen | 237 |
Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen | 201 |
Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung | - |
Erziehung und Unterricht | 21 |
Gesundheits- und Sozialwesen | 53 |
Kunst, Unterhaltung und Erholung | 49 |
Sonstige Dienstleistungen | 86 |
Insolvenzverfahren | Oktober 2014 |
Veränderung gegenüber Oktober 2013 in % |
Januar bis Oktober 2014 |
Veränderung gegenüber Vorjahreszeitraum in % |
1 Vereinfachte Insolvenzverfahren/Verbraucherinsolvenzverfahren und Regelinsolvenzverfahren. | ||||
Insgesamt | 11 518 | - 5,0 | 113 453 | - 5,2 |
Unternehmen | 2 125 | - 4,4 | 20 324 | - 8,2 |
Übrige Schuldner | 9 393 | - 5,2 | 93 129 | - 4,5 |
davon: | ||||
- Verbraucher | 7 355 | - 6,1 | 72 610 | - 5,8 |
- natürliche Personen als Gesellschafter | 50 | - 47,9 | 718 | - 24,6 |
1 666 | - 4,3 | 17 135 | 0,6 | |
- Nachlässe und Gesamtgut | 322 | 34,7 | 2 666 | 9,9 |
Weitere Auskünfte gibt:
Michael Ziebach,
Telefon: +49 611 75 2811,
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4,4 % weniger Unternehmensinsolvenzen im Oktober 2014 (PDF, 82 kB, Datei ist nicht barrierefrei)
WeiteresErgebnisse liegen im Themenbereich Insolvenzen vor. Methodische Hinweise befinden sich in den Erläuterungen zur Statistik.
Detail lierte Informationen bietet die Fachserie 2, Reihe 4.1., "Insolvenzverfahren". Basisdaten und lange Zeitreihen zu Insolvenzverfahren können über die Tabellen Insolvenzverfahren (Unternehmen) und Insolvenzverfahren (Übrige Schuldner) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.
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