FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Staatsanleihen sind am Freitag im Kurs leicht gestiegen. Der richtungweisende Euro-Bund-Future erhöhte sich am späten Nachmittag um 0,16 Prozent auf 160,74 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag mit 0,56 Prozent leicht unter dem Vortagesniveau.

Am Nachmittag berichtete die Finanznachrichtenagentur MNI unter Berufung auf Kreise der Europäischen Zentralbank (EZB), dass eine Verlängerung der Anleihekäufe bis Ende des Jahres in Erwägung gezogen werde. Zudem werde über eine Reduzierung der Reinvestitionen nicht vor 2019 diskutiert. Der anhaltenden Euro-Stärke stünden die Notenbanker aber gelassen gegenüber.

Deutlichere Gewinne verbuchten Staatsanleihen aus Spanien und Portugal. Am Markt wurde dies mit der Aussicht auf eine Heraufstufung der Kreditwürdigkeit Spaniens durch die Ratingagentur Fitch begründet. Am Freitagabend steht ein Überprüfungstermin an, den die Agentur aber nicht unbedingt wahrnehmen muss. Experten von der Commerzbank können sich eine Anhebung des Ratings in den "A"-Bereich vorstellen.

An anderen Märkten war dagegen eher Zinsauftrieb zu spüren. Dieser kam aus den USA. Dort stieg die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen im Handel zwischen den Banken bis auf 2,64 Prozent. Das ist der höchste Stand seit Herbst 2014. Am Markt war die Rede von einer erhöhten Risikoprämie wegen der Haushaltsauseinandersetzung in den USA. Dort streiten Republikaner und Demokraten über ein Gesetz zur Finanzierung von Bundesbehörden. Wird bis Mitternacht keine Einigung erzielt, droht die Schließung von Ämtern.

Zudem hatte sich die Konsumlaune der US-Verbraucher im Januar entgegen der Markterwartungen erneut abgeschwächt. Einem Analysten zufolge müsse man sich darüber aber nicht allzu große Sorgen machen, da der Index das hohe Niveau des tatsächlichen Konsums nach wie vor widerspiegele./kro/tos/he