FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Anleihen haben am Freitag deutlich nachgegeben. Der richtungweisende Euro-Bund-Future sank bis zum frühen Abend um 0,58 Prozent auf 164,10 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg im Gegenzug auf 0,205 Prozent.

Ein robuster US-Arbeitsmarktbericht und die Hoffnung auf einen Durchbruch im Handelsstreit zwischen den USA und China sorgten für Zuversicht und belasteten die als sicher geltenden Staatsanleihen. Die US-Wirtschaft hatte im Dezember deutlich mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Es war der stärkste monatliche Anstieg seit Februar 2018. Auch Löhne und Gehälter hatten deutlicher angezogen als erwartet.

Zudem kommt es im Handelskonflikt zwischen den USA und China nun zu den ersten direkten Verhandlungen seit der Ankündigung eines "Waffenstillstands" Anfang Dezember. Eine US-Delegation wird am Montag zu zweitägigen Gesprächen in China erwartet. Eine Einigung im Handelsstreit könnte auch die Wachstumsaussichten für China verbessern.

Die vorsichtigen Aussagen des US-Notenbankvorsitzenden Jerome Powell zur Geldpolitik stützten die Anleihen nicht. "Wir sind bereit, die Geldpolitik rasch und flexibel anzupassen", hatte er in einer Expertenrunde mit seinen Vorgängern Janet Yellen und Ben Bernanke in Atlanta gesagt. "Angesichts der verhaltenen Inflationswerte, die wir gesehen haben, werden wir geduldig sein und beobachten, wie sich die Wirtschaft entwickelt."/jsl/he