FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Staatsanleihen haben am Donnerstag an ihre Verluste vom Vortag angeknüpft, wenn auch mit geringerer Intensität. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel bis zum Mittag um 0,09 Prozent auf 171,27 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg im Gegenzug auf minus 0,20 Prozent. In den meisten anderen Euroländern stiegen die Renditen ebenfalls an.

Auslöser der bereits am Mittwoch eingetretenen Verluste waren Äußerungen von US-Präsident Donald Trump in der Iran-Krise. Diese wurden als tendenziell deeskalierend eingestuft. In der vergangenen Woche war es dagegen zu einer Flucht in sichere Anlagen gekommen, nachdem die USA den hochrangigen iranischen General Ghassem Soleimani getötet und damit die ohnehin hohen Spannungen mit dem Iran weiter angeheizt hatte.

Konjunkturdaten aus Deutschland fielen durchwachsen aus und gaben dem Rentenmarkt damit keine klare Richtung. Während Zahlen vom Außenhandel enttäuschten, überraschten Produktionsdaten aus der Industrie positiv. Die Daten zeigten, dass die Durststrecke in der Industrie noch nicht überwunden sei, kommentierte Carsten Brzeski, ING-Chefökonom für Deutschland.

Am Nachmittag stehen in den USA nur wenige Konjunkturdaten an. Es werden lediglich die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten erwartet. Allerdings äußern sich einige hochrangige Zentralbanker, darunter der Vizechef der Federal Reserve, Richard Clarida. Bis zuletzt hat die Notenbank signalisiert, ihre Geldpolitik nicht zu ändern, so lange die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stabil bleiben./bgf/jsl/jha