Von Hans Bentzien

BERLIN (Dow Jones)--Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist im Januar erneut unerwartet zurückgegangen. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte, sank die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vormonat um 22.000, nachdem sie im Dezember um 13.000 abgenommen hatte. Die Arbeitslosenquote blieb wie erwartet bei 5,5 Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Anstieg der Arbeitslosenzahl um 5.000 prognostiziert.

Ohne Berücksichtigung der saisonalen Faktoren stieg die Zahl der Arbeitslosen um 162.000 auf 2,616 Millionen. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich auf 5,7 (5,4) Prozent. "Der Arbeitsmarkt blieb auch am Jahresanfang stabil. Auswirkungen der geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten sind jedoch weiterhin erkennbar", erklärte die BA-Vorstandsvorsitzende Andrea Nahles.

Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, erhöhte sich saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 3.000 (plus 20.000). Sie betraf 3,455 Millionen Personen. Das waren 269.000 (238.000) mehr als vor einen Jahr. Diese Zahl enthält unter anderem ukrainische Flüchtlinge, die an Integrationskursen teilnehmen.

Wie die BA weiter mitteilte, zeigten Betriebe zwischen dem 1. und dem 25. Januar konjunkturelle Kurzarbeit für 57.000 (91.000) Menschen an. Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis November zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten in diesem Monat für 208.000 (Oktober: 163.000) Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt.

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January 31, 2023 03:55 ET (08:55 GMT)