Berlin (Reuters) - Die deutsche Wirtschaft hofft nach der Abkehr Chinas von der harten Corona-Politik auf neuen Schwung für die Geschäfte mit ihrem wichtigsten Handelspartner.

Die neuen Ansätze ließen auf ein Ende der Quarantäne ganzer Städte hoffen, sagte der Präsident des Außenhandelsverbandes (BGA), Dirk Jandura, am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Diese Stilllegungen hätten enorme Auswirkungen auf die internationalen Lieferketten gehabt. "Eine Normalisierung wird in den strapazierten Lieferbeziehungen allerdings nicht über Nacht eintreten, diese Anpassungsprozesse brauchen Zeit", sagte Jandura. "Mehr Zuverlässigkeit in den Handelsbeziehungen mit China insgesamt ist aber ein gutes Zeichen für die zurzeit stark krisenbelasteten deutschen Unternehmen." Die Volksrepublik sei schließlich Deutschlands wichtigster Handelspartner.

Unter dem Druck regierungskritischer Proteste und einer schwächelnden Wirtschaft hat China seine bislang umfassendste Abkehr von der strikten Null-Covid-Politik verkündet. Infizierte mit mildem Verlaufen dürfen sich künftig auch zu Hause isolieren und auskurieren, wie die Nationale Gesundheitskommission bekanntgab. Auch soll es keine Tests mehr geben für Personen, die innerhalb des Landes reisen. Bislang hatte China nach positiven Corona-Tests ganze Orte und Stadtteile abgesperrt mit der Folge, dass es vermehrt zu Arbeits- und Produktionsausfällen kam. Das wiederum beschädigte die weltweiten Lieferketten, an denen auch die deutsche Wirtschaft hängt.

(Bericht von Rene Wagner. Redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)