Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands ist im Mai deutlich schwächer als erwartet gewesen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, verringerte sie sich gegenüber dem Vormonat um 2,5 Prozent und lag um 6,7 (April: 3,7) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen monatlichen Rückgang von nur 0,2 Prozent prognostiziert. Der für April gemeldete monatliche Produktionsrückgang von 0,1 Prozent wurde auf einen Zuwachs von 0,1 Prozent revidiert. Im weniger volatilen Dreimonatsvergleich blieb die Produktion von März bis Mai auf dem gleichen Niveau wie in den drei Monaten zuvor.

Die Industrieproduktion im engeren Sinne nahm im Mai gegenüber dem Vormonat um 2,9 (plus 0,4) Prozent ab. Die Produktion von Investitionsgütern sank um 4,0 (plus 0,9) Prozent, die von Vorleistungsgütern um 2,7 (minus 0,7) Prozent und die von Konsumgütern um 0,2 (plus 1,1) Prozent. Die Energieerzeugung stieg um 2,6 (plus 0,4) Prozent, die Bauproduktion sank um 3,3 (minus 1,2) Prozent.

In den energieintensiven Industriezweigen stieg die Produktion um 0,2 Prozent und im Dreimonatsvergleich um 3,5 Prozent. Die Produktion in der Autoindustrie verringerte sich um 5,2 Prozent und die im Maschinenbau um 5,9 Prozent.

Nach Aussage des Bundeswirtschaftsministeriums deuten die anhaltenden Rückgänge bei den Auftragseingängen zusammen mit der jüngsten Eintrübung der Geschäftserwartungen im verarbeitenden Gewerbe auf eine zunächst noch verhaltene Industriekonjunktur in den kommenden Monaten hin. "Erst im Zuge der weiteren Erholung des Welthandels und der allmählichen Belebung der Nachfrage nach Industrieerzeugnissen dürfte sich die Produktion stabilisieren", heißt es in einer Mitteilung.

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July 05, 2024 02:13 ET (06:13 GMT)