BERLIN (Dow Jones)--Eine deutliche Mehrheit der Deutschen hält die drei Kandidaten für den CDU-Vorsitz nicht für kanzlertauglich, so das Ergebnis des jüngsten ZDF-Politbarometers. Als Kanzler wäre nach Ansicht von 54 Prozent der Befragten CSU-Chef Markus Söder geeinigt, gefolgt von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) mit 45 Prozent und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit 32 Prozent auf Rang drei.

Die beiden Kandidaten um den CDU-Vorsitz Friedrich Merz und Norbert Röttgen sehen je 29 Prozent der Befragten als kanzlertauglich, gefolgt von dem dritten Kandidaten Armin Laschet mit 28 Prozent. Die Grünen-Politiker Robert Habeck und Annalena Baerbock erhalten 28 beziehungsweise 22 Prozent.

Selbst die Anhänger der CDU/CSU sprechen Merz, Laschet und Röttgen mehrheitlich die Kanzlerfähigkeit ab, so das Ergebnis des Politbarometers. Das sieht bei Scholz, Habeck und Baerbock in deren Partei-Anhängergruppen ganz anders aus. Deren Parteianhänger halten sie mehrheitlich jeweils für das Kanzleramt geeignet.

Bei der Frage nach den zehn wichtigsten Politikern verfügen Laschet und Merz auch in den Reihen der Unions-Anhänger nur über vergleichsweise bescheidenes Ansehen. Röttgen wird gar nicht zu den zehn wichtigsten Politikern gerechnet, weshalb für ihn keine Werte vorliegen. Merz erhält auf der Skala von plus bis minus 5 von den Anhängern der CDU/CSU magere 1,4 und Laschet nur 1,3. Deutlich beliebter sind Bundeskanzlerin Angela Merkel, die auf 4,0 landet, und Söder mit 3,1.

Bei der Frage, wem man am ehesten zutraut, die CDU erfolgreich in die Zukunft zu führen, liegen Merz (28 Prozent), Laschet (28 Prozent) und Röttgen (24 Prozent) bei allen Befragten praktisch gleichauf. Bei den CDU/CSU-Anhängern wird Merz (37 Prozent) etwas mehr zugetraut als Laschet (25 Prozent) oder Röttgen (26 Prozent).

Die CDU will am Samstag ihren neuen CDU-Vorsitzenden auf einem digitalen Parteitag wählen. Das Ergebnis muss dann noch in einer Briefwahl bestätigt werden.

Die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen befragte für das Politbarometer von Dienstag bis Donnerstag 1.262 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte.

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January 15, 2021 05:30 ET (10:30 GMT)