BERLIN (awp international) - Die deutschen Grosshändler blicken mit vorsichtiger Zuversicht ins laufende Jahr. Der Präsident des Bundesverbandes Grosshandel, Aussenhandel, Dienstleistungen (BGA), Dirk Jandura, sprach am Donnerstag von "moderatem Optimismus." Zwar lag die Stimmung laut einer Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen zum Jahreswechsel immer noch im negativen Bereich. "Allerdings scheint der Stimmungseinbruch im Grosshandel gestoppt", sagte Jandura. Die Geschäftserwartungen hätten sich erstmals seit längerem wieder aufgehellt.

Gestiegene Preise sorgten im vergangenen Jahr für einen Umsatzsprung im Grosshandel. Die Erlöse stiegen den Angaben zufolge um 16 Prozent auf rund 1,74 Billionen Euro. "Allerdings haben die Unternehmen dazu gerade einmal etwa 0,8 Prozent an Gütern und Dienstleistungen mehr erbracht", berichtete Jandura. Grund für diese Differenz seien die erheblichen Kostensteigerungen auf der Einkaufsseite. Für das laufende Jahr erwartet der BGA im Grosshandel ein nominales Umsatzplus von 8 Prozent auf knapp 1,9 Billionen Euro. Inflationsbereinigt dürfte ein Zuwachs von etwa einem Prozent übrig bleiben.

Die Wirtschaft brauche eine Beschleunigung von Panungs- und Genehmigungsverfahren, weniger Bürokratie sowie Steuersenkungen, sagte Jandura. "Die Massnahmen der Ampel haben unseren Unternehmen durch die Krisen geholfen. Die strukturellen Probleme wurden aber nicht gelöst." Die Unternehmen würden massiv belastet durch Energiekosten, Steuern und Abgaben. "Ein Steuersenkungsprogramm wäre für uns ein Wirtschaftswachstumsprogramm", sagte der Grosshandelspräsident./mar/DP/stk