WIESBADEN (dpa-AFX) - Der Preisauftrieb im deutschen Großhandel hat sich auf hohem Niveau weiter abgeschwächt. Im Januar erhöhten sich die Großhandelspreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 10,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Es ist der vierte Rückgang der Jahresrate in Folge. Im vergangenen Frühjahr hatte der Preisanstieg zeitweise mehr als zwanzig Prozent betragen. Im Monatsvergleich stiegen die Preise leicht um 0,2 Prozent.

Auf Jahressicht verteuern sich viele Güter aber weiterhin kräftig. Das Statistikamt nennt vor allem Nahrungs- und Genussmittel, Getränke und Tabakwaren. Im Durchschnitt seien die Preise hier um 16,2 Prozent zum Vorjahresmonat gestiegen. Deutlich teurer seien unter anderem Milch, Eier, Speiseöle, Fleisch, Zucker sowie Obst, Gemüse und Kartoffeln gewesen. Mineralöl war ebenfalls klar teurer als im Vorjahresmonat, im Monatsvergleich gaben die Preise aber um 4,4 Prozent nach.

Der Großhandel ist eine von mehreren Wirtschaftsstufen, auf denen sich das allgemeine Preisniveau bildet. Neben dem Großhandel zählen dazu die Preise für nach Deutschland eingeführte Güter und die Preise, die Hersteller für ihre Produkte erhalten. Sie alle wirken auf die Verbraucherpreise ein, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet.

Sowohl in Deutschland als auch der Eurozone ist der Preisauftrieb seit einiger Zeit sehr hoch, zuletzt hat sich aber eine tendenzielle Beruhigung abgezeichnet./bgf/zb