FRANKFURT (awp international) - Der Euro ist am Montag gegenüber dem US-Dollar gestiegen. Am Mittag liegt der Kurs bei 1,1438 Dollar, nachdem die Gemeinschaftswährung am Freitagabend noch um die Marke von 1,14 gehandelt wurde. Auch der Schweizer Franken hat zum Dollar zugelegt. Ein Dollar kostet am Mittag 0,9823 Franken und damit deutlich weniger als noch am Freitagabend. Der Euro notiert zum Franken auf 1,1236 und damit etwas tiefer als zum Ende letzter Woche.

Grund für den Auftrieb des Euro war Marktbeobachtern zufolge eher eine allgemeine Dollar-Schwäche. Als Ursache hierfür gelten Aussagen des US-Notenbankchefs Jerome Powell vom Freitag. Er hatte deutlich gemacht, dass die US-Notenbank Fed bei ihren künftigen Zinsentscheidungen die Sorgen der Finanzmärkte berücksichtigen werde. Ausserdem werde die Notenbank angesichts der vergleichsweise geringen Inflation "geduldig sein" und die weitere Entwicklung der Wirtschaft beobachten. Nach Einschätzung des Devisenexperten Manuel Andersch von der BayernLB haben die Äusserungen Powells die zuletzt stark zurückgegangenen Fed-Zinserwartungen am Markt untermauert.

Gemischte Konjunkturdaten aus Deutschland konnten den Euro dagegen nicht nennenswert bewegen. Die Anlegerstimmung in der Eurozone hat sich im Januar erneut verschlechtert. So verzeichnete der vom Analysehaus Sentix erhobene Konjunkturindikator den fünften Rückgang in Folge und fiel auf dem tiefsten Stand seit Dezember 2014.

Der Auftragseingang der deutschen Industrie war zudem im November stärker als erwartete gesunken. Es war der erste Rückgang seit drei Monaten. Der Umsatz im deutschen Einzelhandel war hingegen im November stärker als erwartet gestiegen. elm/jsl/jha/jl/kw