Bern (awp/sda) - Debatten um Preise und Traktoren im Zuge der Bauernproteste, Delikte durch Asylsuchende und abgewiesene Klagen nach der CS-Übernahme: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen. Die Schlagzeilen in nicht verifizierten Meldungen:

"SonntagsBlick" / "Le Matin Dimanche":

Die von der Branchenorganisation Milch geforderte Erhöhung der Verkäsungszulage um 3 Rappen pro Liter Milch würde Steuerzahlende 50 bis 60 Millionen Franken zusätzlich kosten. Das sagte Wirtschaftsminister Guy Parmelin zu "SonntagsBlick". Eine kurzfristige Erhöhung der Zulage sei gesetzlich nicht möglich. Über eine Erhöhung müsste das Parlament entscheiden. Bäuerliche Parlamentsmitglieder bezogen im vergangenen Jahr knapp 1,2 Millionen Franken an Steuermitteln durch Direktzahlungen, wie "SonntagsBlick" schrieb. Eine kürzlich eingereichte parlamentarische Initiative fordert Mindestpreise in der Landwirtschaft, sollten sich Käufer und Produzenten nicht auf Richtpreise einigen können, wie "Le Matin Dimanche" schrieb. Parmelin befürchtet, dass der Mindestpreis zum Referenzpreis werden könnte, wie er der Westschweizer Zeitung sagte.

"NZZ am Sonntag":

Trotz sinkender Anzahl Schweizer Bauernhöfe ist die Zahl der Traktoren gestiegen. 2023 waren schweizweit über 147'000 Traktoren zugelassen, wie die "NZZ am Sonntag" anhand einer Statistik des Bundes schrieb. Rein rechnerisch wären das mehr als drei Traktoren pro Betrieb. Zudem stieg die Anzahl grosser Traktoren: 1990 gab es in der Schweiz 23 Traktoren mit einem zugelassenen Gesamtgewicht von über zehn Tonnen. Heute seien es 7712 solcher Traktoren. Gerade kleine Höfe haben in der Vergangenheit zu viel in Maschinen investiert und leiden laut einem am Freitag veröffentlichten Bericht des Bundesrates unter einer hohen Schuldenlast.

"NZZ am Sonntag":

Die Delikte durch Asylsuchende aus dem Maghreb haben laut der obersten Sicherheitsdirektorin, Karin Kayser-Frutschi, schweizweit zugenommen. Sie forderte vom Bund eine beschleunigte Abwicklung von hängigen Asylgesuchen, wie die "NZZ am Sonntag" schrieb. Die Delikte führten zu Verunsicherung in der Bevölkerung, was die Akzeptanz des Asylsystems und die innere Sicherheit bedrohe. Ein Aufenthalt in Untersuchungshaft würde die Delinquenten nicht stören, sagte die Co-Präsidentin der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren. Die Kriminalstatistik für das Jahr 2023 erscheint im März.

"SonntagsZeitung":

Das Bundesverwaltungsgericht hat mehreren Beschwerdeführern rund um die Übernahme der Credit Suisse aufgrund von Formalien die Klage verweigert. Bei einem Kläger lehnte das Gericht die Klage wegen ausstehenden fünf Franken ab, wie die "SonntagsZeitung" schrieb. Der Kläger wollte sich gegen die Abschreibung von Anleihen im Wert von 16 Milliarden Franken wehren. Das Gericht setzte laut der Zeitung in dieser Thematik enge Fristen, nach denen Klagen nicht mehr möglich waren. Der UBS habe sie aber eine Verlängerung für die Klageantwort gewährt. Nun lasse sich das Gericht "offensichtlich viel Zeit, sich mit den Klagen zu befassen" schrieb die Zeitung. Mehrere kontaktierte Anwaltskanzleien hätten noch keine Antwort erhalten.

"SonntagsBlick":

Ein interner Prüfbericht hat die ungenügende Reaktion auf Hackerangriffe und die mangelnde interne Koordination im Verteidigungsdepartement (VBS) kritisiert. Berichte über sicherheitsrelevante Vorfälle würden teils wochenlang nicht bearbeitet, hiess es darin laut "SonntagsBlick". Dies, obschon eine sofortige Weiterleitung vorgeschrieben sei. Die Anzahl Cyberangriffe hat sich laut dem Bericht in den letzten zwei Jahren beinahe verdoppelt. Verteidigungsministerin Viola Amherd forderte als Reaktion auf die Revision unter anderem eine bessere Qualität der Meldungen und Daten. Die digitale Abwehrbereitschaft solle zudem regelmässig geprüft werden.

"NZZ am Sonntag":

Dem Nachrichtendienst des Bundes (NDB) sind bei Desinformationskampagnen aus Russland die Hände gebunden. Der NDB dürfe Indizien rund um die Beeinflussung durch ausländische Akteure in der Schweiz meistens nicht nachgehen, sagte eine NDB-Sprecherin zur "NZZ am Sonntag". Informationen, die keinen Bezug zum Aufgabengebiet aufweisen, würden vernichtet. In der Politik mehrten sich laut der Zeitung die Stimmen, die sich für eine aktivere Rolle des Bundes gegen Desinformation einsetzen. Doch könne eine Regulierung die Meinungsfreiheit und das Recht zu lügen nicht eindämmen, sagte Stephanie Volz der Universität Zürich.

"SonntagsZeitung" / "Le Matin Dimanche":

Die Geschäftsleitungsmitglieder von Swisslos haben zuletzt einen höheren Lohn als manche Mitglieder von Kantonsregierungen erhalten. Die sieben Geschäftsleitungsmitglieder der Lotteriegesellschaft erhielten 2022 eine Bruttoentschädigung von 2,11 Millionen Franken. Im Durchschnitt also über 301'400 Franken, wie die "SonntagsZeitung" schrieb. Es sei anzunehmen, dass Direktor Roger Fasnacht den höchsten Lohn bezieht. Swisslos ist vollständig im Besitz der Deutschschweizer Kantone und des Tessins. Der grosszügigste Kanton gegenüber seiner Regierung ist laut der Zeitung Genf. Ein Regierungsratsmitglied erhalte dort 355'000 Franken jährlich.

"SonntagsBlick":

Die US-Strafverfolgungsbehörde FBI hat Anklage gegen einen schweizerisch-russischen Staatsbürger erhoben. Er soll dem in der Schweiz bekannten Investor Viktor Vekselberg bei der Umgehung von US-Sanktionen geholfen haben, wie "SonntagsBlick" schrieb. Der Vertraute Vekselbergs habe in der Zürcher Gemeinde Herrliberg gelebt. Inzwischen sei er untergetaucht. Aus einer Zürcher Immobilienfirma sei er sofort zurückgetreten, nachdem das FBI den Haftbefehl veröffentlicht hatte. Über die Firma teilte er mit, dass er alle Vorwürfe entschieden zurückweise. Die Schweizer Justiz beschäftigte sich bisher nicht mit dem Fall.

"SonntagsZeitung":Die Chefin von Ringier Schweiz, Ladina Heimgartner, will nicht SRG-Direktorin werden. Eine Bewerbung habe sie sich ernsthaft überlegt, sagte die 44-Jährige der "SonntagsZeitung". Vor dem Wechsel zu Ringier war die Bündnerin stellvertretende Generaldirektorin bei der SRG und Chefin vom Radiotelevisiun Svizra Rumantscha (RTR). Die anstehende Halbierungsinitiative und die Entschädigung hat laut Heimgartner beim Entscheid keine Rolle gespielt. Dem Vernehmen nach verdient sie bei Ringier mehr als der abtretende SRG-Chef Gilles Marchand, dessen Salär bei rund 514'000 Franken liegt, wie die Zeitung schrieb. Die offizielle Bewerbungsfrist für die SRG-Direktion läuft bis am Dienstag.

"SonntagsBlick":

Durchschnittlich sind pro Jahr 4700 Helikopter auf Gebirgslandeplätzen für Heliskiing gelandet. Das zeigten Zahlen des Bundesamts für Zivilluftfahrt aus den Jahren 2010 bis 2022, wie "SonntagsBlick" schrieb. Spitzenreiter unter den 40 Landeplätzen in der Schweiz ist der Theodulgletscher VS. Jährlich fanden dort in der genannten Zeitperiode 342 bis 721 Flüge statt - obschon der Landeplatz direkt im Skigebiet liegt und per Bergbahn erreichbar ist. Schweizweit fanden 2019 am meisten Heliskiing-Touren statt mit über 6040 Landungen und rund 22'200 transportieren Heliskiing-Passagieren.