BRÜSSEL (dpa-AFX) - Im Bemühen um eine dauerhafte Beilegung des Handelsstreits mit den USA hat die EU amerikanisches Soja zur Produktion von Biokraftstoffen zugelassen. US-Sojabohnen erfüllten die europäischen Anforderungen an nachhaltigen Anbau, erklärte die zuständige EU-Kommission am Dienstag in Brüssel. Die Anerkennungsentscheidung sei Teil der im vergangenen Juli getroffenen Absprachen zwischen Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und US-Präsident Donald Trump.

Die Erleichterung des transatlantischen Sojahandels gilt als ein Grund, warum sich Trump bei dem Treffen mit Juncker bereiterklärte, den Handelskonflikt mit der EU vorerst ruhen zu lassen. Amerikanische Landwirte mussten zuletzt wegen von China verhängten Zusatzzöllen starke Umsatzeinbußen fürchten. Die EU hatte zudem deutlich gemacht, dass auch sie Zusatzzölle auf US-Soja verhängen könnte - vor allem dann, falls Trump Sonderzölle auf europäische Autos erheben sollte.

Nach Angaben der EU-Kommission sind die Sojabohnen-Einfuhren aus den USA in den Monaten Juli bis Dezember 2018 deutlich gestiegen. Sie lagen demnach um 112 Prozent höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Mit einem Anteil von 75 Prozent an den Sojabohnen-Einfuhren der EU sind die USA mittlerweile sogar Europas wichtigster Lieferant.

Begründet werden die derzeitigen Zuwächse vor allem mit den vergleichsweise niedrigen Preisen für US-Soja. Es wird in der EU bislang vor allem als Futtermittel in der Landwirtschaft und für die Milchproduktion benötigt./vsr/aha/DP/fba