Frankfurt (Reuters) - Verbraucher im Euro-Raum haben laut einer EZB-Umfrage ihre Inflationserwartungen leicht erhöht.

Im Mittelwert rechneten sie im Dezember damit, dass die Inflationsrate binnen drei Jahren noch bei 3,0 Prozent liegen wird, teilte die Notenbank am Dienstag mit. In der November-Umfrage hatten sie auf Dreijahressicht noch mit einer Rate von 2,9 Prozent gerechnet. Die Ergebnisse zeigen, dass unter den Verbrauchern trotz sich abschwächender Energiepreise und einer Serie von Zinserhöhungen der EZB die Inflationssorgen immer noch groß sind

Etwa 14.000 Konsumenten aus den Ländern Belgien, Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien und den Niederlanden nahmen an der Erhebung teil. Die Ergebnisse fließen in die geldpolitischen Überlegungen der Währungshüter ein. Zuletzt ließ die Inflation im Euro-Raum deutlich nach. Im Januar lag die Teuerungsrate noch bei 8,5 Prozent nach 9,2 Prozent im Dezember und 10,1 Prozent im November. Der bisherige Höhepunkt in der aktuellen Inflationsentwicklung war im Oktober mit einer Rate von 10,6 Prozent erreicht worden. Die EZB hatte am Donnerstag die Schlüsselzinsen wie im Dezember um einen halben Prozentpunkt angehoben. Es war der fünfte Zinsschritt nach oben in Folge. EZB-Präsidentin Christine Lagarde stellte zudem eine weitere Erhöhung auf der Zinssitzung am 16. März um erneut 0,50 Prozentpunkte in Aussicht.

Ihre Inflationserwartungen auf Jahressicht veränderten die Verbraucher in der Dezember-Umfrage nicht. Den Ergebnissen zufolge rechneten sie im Mittelwert damit, dass die Inflation in einem Jahr noch bei 5,0 Prozent liegen wird. Auch in der November-Umfrage war das die Erwartung.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)