Frankfurt (Reuters) - Die Europäische Zentralbank (EZB) weicht im Kampf gegen die hohe Inflation mit einer erneuten Zinsanhebung nicht von ihrem Kurs ab.

Auf ihrer ersten geldpolitischen Sitzung im neuen Jahr beschlossen die Währungshüter am Donnerstag, wie schon im Dezember die Schlüsselsätze um einen halben Prozentpunkt anzuheben. Der an den Finanzmärkten maßgebliche Einlagensatz, den Geschäftsbanken für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, steigt dadurch auf 2,50 Prozent. Der EZB-Rat signalisierte eine weitere Straffung: "Angesichts des Drucks im Zusammenhang mit der zugrunde liegenden Inflation beabsichtigt der EZB-Rat, die Zinssätze bei seiner nächsten geldpolitischen Sitzung im März um weitere 50 Basispunkte anzuheben."

Die Inflation in der nach dem Beitritt Kroatiens auf 20 Länder angewachsenen Euro-Zone war im Januar auf 8,5 Prozent zurückgegangen nach 9,2 Prozent im Dezember. Die Rate schwächte sich damit den dritten Monat in Folge ab. Die EZB hat bereits im Dezember ihr Zinserhöhungstempo etwas gedrosselt, nachdem sie sich im September und Oktober mit großen Schritten von jeweils 0,75 Prozentpunkten gegen eine ausufernde Inflation gestemmt hatte.

Doch die Währungshüter geben noch keine Entwarnung. Die Kerninflation, in der schwankungsreiche Preise für Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak herausgerechnet sind, verharrte zuletzt bei 5,2 Prozent. Die EZB treibt die Sorge um, dass sich die hohe Inflation verfestigen könnte und die langfristigen Inflationserwartungen aus der Spur geraten.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Hans Busemann Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)