Auch bei der zuletzt ebenso verhaltenen Inflation gingen die Euro-Wächter von einem leichten Anstieg aus, wie aus dem Protokoll des Treffens vom 12. Dezember hervorgeht, das die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag veröffentlichte. Demnach überwiegen zwar die Gefahren für das Wachstum weiterhin. Die Risiken seien aber mittlerweile etwas weniger stark ausgeprägt. Die Ratsmitglieder äußerten sich zudem zuversichtlich, dass die jüngsten geldpolitischen Schritte für konjunkturelle Unterstützung sorgen. Das Treffen in Frankfurt war die erste Zinssitzung unter der Leitung der neuen EZB-Präsidentin Christine Lagarde, die im November das Ruder übernommen hatte.

Die Notenbank hatte im Herbst ein großes Maßnahmenpaket beschlossen, mit dem Wachstum und Inflation im Euro-Raum angetrieben werden sollten. Dazu gehörten eine Zinssenkung und der Neustart der vor allem in Deutschland umstrittenen Anleihenkäufe. Diese hatten bis zu ihrer zeitweiligen Einstellung Ende 2018 bereits ein Volumen von 2,6 Billionen Euro erreicht. Seit November erwerben die Euro-Wächter wieder Staatsanleihen und andere Wertpapiere im monatlichen Volumen von 20 Milliarden Euro.