Zwar erwarten Experten keine Richtungsänderung. Doch der zuletzt stark gestiegene Euro dürfte den Währungshütern Sorgenfalten bereiten. Denn die Aufwertung bremst tendenziell die aus EZB-Sicht ohnehin zu schwache Preisentwicklung. Daher gehen Volkswirte davon aus, dass Notenbank-Präsident Mario Draghi Aussagen vermeiden wird, die den Euro-Kurs weiter anheizen könnten. Änderungen beim geldpolitischen Ausblick dürften ausbleiben.

Die Leitzinsen, die bereits seit März 2016 auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent liegen, wird der EZB-Rat aller Wahrscheinlichkeit nach nicht antasten. Der Beschluss dazu soll um 13.45 Uhr bekanntgeben werden. Weitere Einzelheiten könnte Draghi dann auf der Pressekonferenz ab 14.30 Uhr erläutern.

Mit Spannung wird am Finanzmarkt erwartet, ob der Italiener frühere Bemerkungen bekräftigt, wonach die vor allem in Deutschland umstrittenen Anleihenkäufe voraussichtlich nicht abrupt enden werden. Damit würde Draghi Spekulationen dämpfen, dass die Zinswende schon 2018 kommen könnte. Bislang wollen die Euro-Wächter noch mindestens bis Ende September Staatsanleihen und andere Wertpapiere erwerben. Zudem hatte Draghi die Börsen darauf eingestimmt, dass erste Zinsschritte erst weit nach Ende der Anleihenkäufe erfolgen werden.