BERLIN (Dow Jones)--Der deutsche Einzelhandelt lehnt die von der Bundesjustizministerin Christine Lambrecht vorgeschlagene Verlängerung der Gewährleistungsfrist beim Kauf von hochwertigen Gütern entschieden ab.

Der Handelsverband Deutschland (HDE) erklärte am Freitag, eine solche Änderung würde für die derzeit ohnehin von der Corona-Krise schwer getroffenen Nicht-Lebensmittelhändler eine Zusatzbelastung in Millionenhöhe auslösen. Zudem würden Änderungen im Gewährleistungsrecht nicht dazu führen, dass die Lebensdauer von Produkten oder deren Reparierbarkeit zunehmen würde, so der HDE.

Zuvor hatte die SPD-Politikerin Lambrecht in einem Agenturinterview gesagt, Verbraucher dürften bei hochwertigen Produkten zu Recht erwarten, dass diese langfristig nutzbar sind.

Aktuell gilt in Deutschland eine Gewährleistungsfrist von zwei Jahren. Geht ein Gerät innerhalb von sechs Monaten kaputt, gilt es bereits beim Kauf automatisch als mangelhaft. Danach muss vom der Käufer dies nachweisen. Das Justizministerium will diese sechsmonatige Frist nun auf ein Jahr ausweiten.

Lambrecht wie auch Verbraucherschützer halten die insgesamt zweijährige Gewährleistungsfrist allerdings für unzureichend. Die Frist sollte sich nach der zu erwartenden Lebensdauer der Produkte richten, sagte sie der Nachrichtenagentur dpa.

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January 08, 2021 07:01 ET (12:01 GMT)