Berlin (Reuters) - Trotz der hohen Inflation haben Europas Einzelhändler im November ihren Umsatz unerwartet stark gesteigert.

Zum Start ins wichtige Weihnachtsgeschäft kletterten die Erlöse um 0,8 Prozent, wie das europäische Statistikamt Eurostat am Freitag mitteilte. Von Reuters befragte Fachleute hatte nur mit einem Plus von 0,5 Prozent gerechnet, nach einem Umsatzminus von revidiert 1,5 Prozent im Oktober. Das Geschäft mit Lebensmitteln, Getränken und Tabak verlor von Oktober auf November 0,9 Prozent, während Nicht-Nahrungsmittel (ohne Motorenkraftstoffe) um 1,6 Prozent zulegten. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gingen die Umsätze im November um 2,8 Prozent zurück und damit nicht ganz so stark wie befürchtet. Binnen Jahresfrist sanken die Erlöse im Online- und Versandhandel spürbar um 6,8 Prozent.

Die deutschen Einzelhändler erzielten im vergangenen Jahr dank Preiserhöhungen einen Umsatzrekord. Die Einnahmen übertrafen das Ergebnis des alten Rekordjahres 2021 um 8,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt zu seiner vorläufigen Schätzung bekanntgab. Inflationsbereinigt (real) sank der Umsatz hingegen um 0,3 Prozent. "Die Differenz zwischen den nominalen und realen Ergebnissen spiegelt die hohen Preissteigerungen im Einzelhandel wider", erklärten die Statistiker.

(Bericht von Klaus Lauer. Redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)