Der Schweizer Zweig von Transparency International erklärte, dass es im Rahmen der 2003 in Kraft getretenen Gesetze nur 10 dokumentierte Verurteilungen wegen Geldwäsche und damit verbundener Korruption im Zusammenhang mit Unternehmenstransaktionen gegeben hat.

Im Gegensatz dazu habe etwa jeder fünfte Schweizer Exporteur "informelle (korrupte) Zahlungen im Ausland getätigt", hieß es unter Berufung auf Untersuchungen aus dem Jahr 2012.

Von den verurteilten und mit Geldstrafen belegten Firmen hatten alle Geschäftsinteressen im Ausland, aber die Kritik von Transparency Schweiz gelte auch für inländische Firmen, sagte ihr Leiter Martin Hilti gegenüber Reuters. Keine war eine Bank.

Die Schweiz tauscht heute routinemäßig mit über 100 Ländern Informationen über Bankkonten aus, nachdem sie dafür gekämpft hat, ihr altes Image als Ort, an dem Kriminelle illegale Gewinne verstecken, loszuwerden.

Doch die Schweiz sieht sich internationalem Druck ausgesetzt, mehr Licht in die Eigentumsverhältnisse von Unternehmen zu bringen, und kündigte im Oktober Pläne zur Schaffung eines zentralen Registers für juristische Personen an, um Geldwäsche über Briefkastenfirmen zu bekämpfen.

Transparency Schweiz, Teil eines globalen Netzwerks mit einer Präsenz in mehr als 100 Ländern, räumte ein, dass die Schweizer Behörden auf die Kooperation von Firmen angewiesen sind, die der Geldwäsche verdächtigt werden, um eben diese Firmen vor Gericht zu bringen.

Es fehle jedoch an der notwendigen Transparenz und Sicherheit, um diese Zusammenarbeit zu untermauern, so der Bericht.

Die Staatsanwälte müssten daher härter gegen die Täter vorgehen, so Hilti.

"Ein gut funktionierendes Strafverfolgungssystem ist für die Verhinderung und Bekämpfung von Korruption und Geldwäsche unerlässlich", sagte er in einer Erklärung.

"Wenn ausländische Behörden gezwungen sind, Strafverfolgungen gegen Schweizer Unternehmen einzuleiten, wirft das ein schlechtes Licht auf unser Land.

Die Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich reagierte nicht auf eine Anfrage von Reuters nach einem Kommentar zu dem Bericht von Transparency Schweiz.