Zürich (awp) - Der ehemalige Co-Chef des UBS Wealth Managements Martin Blessing steigt in das Geschäft mit sogenannten Special Purpose Acquisition Companies (Spac) ein. Zusammen mit drei weiteren Investoren plant er die Lancierung des Anlagevehikels EFIC1, die sich die Akquisition einer Finanzdienstleistungs- oder Fintech-Gesellschaft zum Ziel gesetzt hat.

Via einer Privatplatzierung von Anteilen sollen an der Euronext Amsterdam Mittel bis zu circa 415 Millionen Euro im März 2021 beschaffen werden, teilte EFIC1 vom Montag mit. EFIC1 wurde den Angaben zufolge zum Zweck der Durchführung einer Fusion, eines Kapitalaustauschs, des Erwerbs von Vermögenswerten, eines Aktienkaufs, einer Umstrukturierung oder eines ähnlichen Unternehmenszusammenschlusses mit oder des Erwerbs eines operativen Geschäfts oder Unternehmens gegründet.

Dabei konzentriert sich EFIC1 auf Gelegenheiten in den Sektoren Finanzdienstleistungen und Finanztechnologie (Fintech) und strebt eine Transaktion mit einem geeigneten Partner an, der in Europa - einschliesslich des Vereinigten Königreichs - oder in Israel tätig ist oder dort seinen Hauptsitz hat.

Martin Blessing, der zusammen mit Nick Aperghis die Mehrheit an EFIC1 hält, wird die niederländische Gesellschaft als CEO leiten.

Spacs, die hierzulande auch Blankoscheck-Unternehmen genannt werden, bestehen aus einem reinen Firmenmantel, der ohne operatives Geschäft an die Börse geht. Ziel eines Spac ist es, einen nichtkotierten Übernahmekandidaten zu finden und diesen mit den im IPO aufgenommenen Mitteln zu übernehmen. Spacs erleben derzeit in den USA einen Boom und werden zunehmend auch in Europa populär. Ex-Bankchefs wie Sergio Ermotti, Tidjane Thiam oder Brady Dougan haben sich in den USA in solchen Vehikeln engagiert.

sig/rw