LONDON (awp international) - Der Goldpreises setzt seinen Höhenflug fort und hat auch am Freitag einen Rekord erreicht. Der Preis für das Edelmetall stieg am Nachmittag zeitweise bis auf 2328,46 US-Dollar je Feinunze (rund 31,1 Gramm). Die nach einem starken Arbeitsmarktbericht gedämpften Zinssenkungserwartungen in den USA belasteten den Preis nicht. Auch in Euro gerechnet wurde ein Rekord erreicht. Hier stieg der Preis bis auf 2148,64 Euro. Gold erlebt seit Anfang März einen Höhenflug und hat in dieser Woche bisher jeden Tag einen Preisrekord aufgestellt.

Nach Einschätzung von Experten dämpfen die Arbeitsmarktzahlen die Erwartungen auf Zinssenkungen in den USA. Das Gold seinen starken Aufwärtstrend trotzdem fortsetzt, überrascht zunächst. Schliesslich ist es ein Nachteil von Gold, dass es keine Zinsen abwirft. Dieser Nachteil bleibt möglicherweise länger bestehen. "Das Edelmetall folgt unbeirrt seinem Aufwärtstrend", kommentierte Alexander Zumpfe, Edelmetallhändler bei Heraeus. "Unterstützung kommt von charttechnisch orientierten Marktteilnehmern beziehungsweise Handelssystemen sowie der angespannten Situation im Nahen Osten."

Weiterhin wird der Goldpreis auch durch Käufe von Notenbanken gestützt. Wie die jüngsten Daten des Branchenverbands World Gold Council zeigen, hatten Zentralbanken ihre Goldbestände auch im Februar weiter aufgestockt - schon den neunten Monat in Folge. China dominierte die Käufe, doch auch Indien und Kasachstan waren eifrige Abnehmer.

Simbabwes Zentralbank hat am Freitag aufgrund hoher Inflation unterdessen eine neue Währung eingeführt. Sie ist vor allem an Gold, aber auch eine Reihe anderer Edelmetalle und Fremdwährungen gekoppelt. Der Zimbabwe Gold, kurz ZiG, soll die seit Dekaden strauchelnde Wirtschaft in dem 17-Millionen-Einwohner Land im südlichen Afrika stabilisieren, sagte Zentralbankgouverneur John Mushayavanhu während einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Harare./jsl/he