BERLIN (dpa-AFX) - Der griechische Finanzminister Euklid Tsakalotos hat den Willen zur weiteren Zusammenarbeit mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) bei der Umsetzung des Hilfsprogramms bekräftigt. "Die Beteiligung des IWF ist verabredet. Zu dieser Verpflichtung stehen wir", sagte Tsakalotos dem "Handelsblatt" (Freitag). Athen sei klar, dass die Teilnahme des Währungsfonds für viele Europäer unabdingbar sei.

"Alexander Stubb aus Finnland, Jeroen Dijsselbloem aus den Niederlanden und Wolfgang Schäuble haben sehr deutlich gemacht, dass für sie die IWF-Beteiligung eine nicht verhandelbare Grundbedingung ist", betonte Tsakalotos. Er hatte seine Kollegen in dieser Woche zu Gesprächen getroffen. Damit sei "eine aktive Beteiligung des IWF, auch an der Finanzierung des dritten Hilfspakets" gemeint.

Damit widersprach Tsakalotos Regierungschef Alexis Tsipras. Der hatte im Dezember gesagt, die finanzielle Beteiligung des IWF an dem Hilfsprogramm sei "nicht nötig".

Das hatte die Europäer verärgert. "Der Ministerpräsident hat damit seine Enttäuschung zum Ausdruck gebracht, dass der IWF die Hürden für die Überprüfung so hoch gesetzt hat", erklärte Tsakalotos die Äußerungen. "Der IWF treibt uns über die politische Schmerzgrenze hinaus." Auf der anderen Seite dränge der Währungsfonds aber auch Länder wie Deutschland, beim Schuldenerlass mehr zu tun. "Es bleibt daher auf beiden Seiten schwierig", sagte Tsakalotos. Trotzdem stehe man zur Teilnahme des Währungsfonds am Hilfsprogramm.

Die Geldgeber, EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und IWF, und Athen hatten sich im August auf ein neues Hilfspaket von bis zu 86 Milliarden Euro geeinigt, um eine Staatspleite zu verhindern. Im Gegenzug musste Griechenland harte Spar- und Reformauflagen zusagen./ro/DP/she