SAARBRÜCKEN (dpa-AFX) - Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU) gegen SPD-Kritik an der Impfstrategie verteidigt. Hans sagte der "Saarbrücker Zeitung" (Mittwochsausgabe), er habe für die Vorwürfe aus den Reihen der Sozialdemokraten kein Verständnis. "Dieses Verhalten ist für eine Regierungspartei wie der SPD unwürdig."

Spahn habe von Anfang an daraufhin hingewiesen, dass es anfangs zu Engpässen beim Impfstoff kommen könnte und bei der Impfung entsprechende Prioritäten gesetzt würden. Das Vorgehen sei von der SPD im Corona-Kabinett der Bundesregierung sowie von allen Ländern in der Ministerpräsidentenkonferenz mitgetragen worden. "Es ist daher unfair, jetzt einseitig dem Bundesgesundheitsminister den Schwarzen Peter zuzuschieben. Dieses Herumkritisieren dient einzig und allein der politischen Stimmungsmache gegen einen beliebten Politiker und ist geeignet, die Impfbereitschaft der Deutschen zu beschädigen", sagte Hans.

Gefragt sei stattdessen "Geschlossenheit aller politisch Verantwortlichen statt vorzeitig in den Wahlkampf-Modus zu schalten", sagte Hans. Bund und Länder müssten sich jetzt darauf konzentrieren, "die begonnenen Impfaktionen erfolgreich und reibungsloser als bisher fortzuführen".

Mehrere SPD-Politiker, zuletzt am Montag Generalsekretär Lars Klingbeil, hatten Spahn dafür verantwortlich gemacht, dass einige andere Länder beim Impfen weiter sind als Deutschland. "Wir sehen in diesen Tagen, dass es chaotische Zustände gibt", hatte Klingbeil gesagt und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) aufgefordert, sich einzuschalten./rtt/DP/nas