Von Andreas Kißler

HALLE/BERLIN (Dow Jones)--Die Zahl der Insolvenzen war im Dezember 2020 nach Angaben des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) deutlich höher als in den Vormonaten. Laut IWH-Insolvenztrend seien im letzten Monat des Jahres 921 Personen- und Kapitalgesellschaften als insolvent gemeldet worden, teilte das Institut mit. Damit hätten die Insolvenzen im Dezember um 30 Prozent über dem Mittel der vorangegangenen drei Monate gelegen und das Niveau von Dezember 2019 erreicht. Für die ersten beiden Monate des Jahres 2021 rechne das IWH mit ähnlichen Zahlen.

Allerdings seien im Dezember trotz steigender Insolvenzzahlen vergleichsweise wenige Jobs betroffen gewesen. Die Analyse des IWH zeige, dass die größten 10 Prozent der Unternehmen, deren Insolvenz im Dezember gemeldet wurde, insgesamt gut 10.000 Personen beschäftigten.

"Die Rückkehr zur Insolvenzantragspflicht hat nur zu moderat steigenden Insolvenzanmeldungen geführt", konstatierte zudem IWH-Prognosechef Steffen Müller mit Blick auf die seit 1. Oktober 2020 wieder geltende Insolvenzantragspflicht bei Zahlungsunfähigkeit. "Eine Insolvenzwelle ist ausgeblieben." Müller geht für die kommenden beiden Monate nicht von einer veränderten Lage aus. "Die Insolvenzzahlen werden im Januar und Februar in der Nähe des langjährigen Mittels bleiben. Eine Insolvenzwelle wird es bis zum Februar nicht geben," sagte er voraus.

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January 07, 2021 05:16 ET (10:16 GMT)