ROM (dpa-AFX) - Eine europäische Arbeitslosenversicherung ist aus Sicht des italienischen Finanzministers Pier Carlo Padoan ein Mittel, um Euro-Skeptikern die Stirn bieten. Die Regierungen der Eurozone müssten jetzt demonstrieren, "dass die Währungsunion genauso für die Jobs sorgt wie für die Banken", sagte der Minister in einem Gespräch mit dem Journalistenteam "Investigate Europe", über das der Berliner "Tagesspiegel" (Freitag) berichtete.

Die Idee einer gemeinsamen Institution zur Zahlung von Arbeitslosengeld und zur Schaffung von Arbeitsplätzen in Krisenzeiten ist nicht neu, Padoan hatte sie selbst bereits mehrmals ins Gespräch gebracht.

Vor den Parlamentswahlen in Italien spätestens im Frühjahr 2018 steht die sozialdemokratische Regierung in Rom allerdings unter Druck: Die euro-kritische Fünf-Sterne-Bewegung liegt in Umfragen derzeit knapp vor der sozialdemokratischen PD. Allerdings rückte die Partei um Ex-Komiker Beppe Grillo von dem einstigen Vorhaben, über den Verbleib Italiens im Euro ein Referendum abhalten zu wollen, zuletzt ab.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble ist einer der Gegner der Europäisierung der Arbeitslosenversicherung. Zentraler Kritikpunkt ist, dass es sich dabei um reine Transfers zwischen den Budgets der Mitgliedstaaten handeln würde./lkl/DP/she