Heute wird sich die designierte Fed Chefin Jante Yellen beim zuständigen Senatsausschuss für den Posten des Fed-Chefs bewerben. Dafür hat sie ein Statement vorbereitet, das bereits gestern veröffentlicht wurde und im Markt große Beachtung fand. Die Frage, wie die als Taube bekannte Yellen in der Geldpolitik der Vereinigten Staaten weiter vorgehen wird, dürfte damit geklärt sein. Besonders der Satz: "Eine starke Erholung wird letztlich die Fed in die Lage versetzen, ihre geldpolitische Lockerung und unkonventionelle Maßnahmen wie Wertpapierkäufe zu reduzieren.", lässt die Marktteilnehmer auf eine noch länger anhaltende expansive Geldpolitik schließen. Yellen fordert, dass die US-Notenbank noch mehr Arbeit in die Erholung der US-Wirtschaft investieren müsse, da eine Unterstützung der Konjunktur zum jetzigen Zeitpunkt der sicherste Weg sei, um zu einer "normalen" Geldpolitik zurückkehren zu können. Noch hinken in den Vereinigten Staaten die Daten zum Arbeitsmarkt und der Gesamtwirtschaft weit hinter den Prognosen her.

Die Aktienmärkte reagierten kurzfristig mit steigenden Kursen auf die Aussicht einer noch etwas länger anhaltenden lockeren Geldpolitik, der US-Dollar verlor vorübergehend etwas an Wert. In Europa wird heute in der Eurogruppe über einen Ausstieg von Irland und Spanien aus dem Rettungsschirm beraten. Irland hat bereits grünes Licht von der Troika bekommen, jetzt wird geklärt, ob nach Ende der Hilfsprogramme noch ein Vorsorgekredit bereitgestellt werden muss, oder ob die beiden Länder sofort auf eigenen Beinen stehen könnten. Im Gegensatz zu den beiden Musterschülern macht Griechenland wieder mit negativen Schlagzeilen von sich reden. Gerüchte, dass die Hellenen ein drittes Hilfsprogramm brauchen könnten, wollen nicht verstummen. Heute am Morgen notiert der Euro zum Dollar bei rund 1,3460 und es sind 99,70 Yen je Dollar zu bezahlen. Der Schweizer Franken zeigt sich weiterhin unbeeindruckt und steht zum Euro bei 1,2330 Franken.

Die Schlusskurse an den Börsen zeigten sich gestern wenig verändert zum Vortag. Der deutsche Dax-Index schloss bei 9.054,83 Punkten, der US-Index Dow Jones bei 15.821,63 Punkten und der japanische Nikkei verließ bei 14.876,41 Zählern den Markt.

Die Rohölpreise ließen sich vom Marktgeschehen nur wenig treiben. Aktuell kostet ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent (Lieferung Dezember) 106,94 Dollar, das amerikanische WTI wird bei 93,92 Dollar je Fass gehandelt. Der Goldpreis hat sich wieder etwas erholt und notiert aktuell bei 1283 Dollar je Feinunze.

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