Kloten (awp) - Grundsätzlich ist die Zahlungsbereitschaft der Schweizer Kunden 2018 im Vergleich zum Vorjahr besser geworden. Allerdings lassen sich die Kunden mehr Zeit für die Zahlungen - jede sechste Rechnung wird verspätet bezahlt.

Zu diesem Befund kommt die am Mittwoch publizierte Studie "Europäische Zahlungsgewohnheiten 2018 - Schweiz" des Finanzdienstleisters EOS.

Zahlungsausfälle liegen damit 2018 bei 2 Prozent, während es 2017 noch 3 Prozent waren. Mit Verzug bezahlt wurden indes 16 Prozent der Rechnungen, während es im Vorjahr noch 15 Prozent waren.

Jedes sechste Unternehmen sei durch Zahlungsverzug und Zahlungsausfall in seiner Existenz bedroht, heisst es weiter. Fast jedes vierte Unternehmen versuche mit Personalabbau und Einstellungsstopp (24%) dagegen anzukommen. Weitere Massnahmen seien Preisaufschläge (23%) sowie der Verzicht auf Investitionen (13%).

Damit lösten verspätete Zahlungen oder gar das Nichtbegleichen von Schulden einen klassischen Bumerang-Effekt aus, der die gesamte Gesellschaft treffe.

Dominanz klassischer Zahlungswege unangetastet

Bei den Zahlungswegen dominieren nach wie vor die klassischen Varianten. Der Studie zufolge bleiben der Kauf auf Rechnung sowie die Überweisung mit über 80 Prozent die am häufigsten angebotenen Zahlungsarten.

Mit deutlichem Abstand folgen weitere Klassiker: Vorauszahlung (45%), Lastschriftverfahren (44%), Barzahlung (39%) und Zahlung per Kredit- oder Debit/EC-Karte (36% und 33%). Auch die Ratenzahlung (36%) ist weiterhin bei mehr als einem Drittel aller Unternehmen möglich.

Moderne digitale Zahlungs-Methoden sind derweil noch nicht sehr verbreitet. Nur die Online-Überweisund via Drittanbieter (z.B. Twint oder Paypal) hole allmählich auf und werde inzwischen von 28 Prozent der Unternehmen angeboten. Weitere moderne Zahlungswege bleiben dagegen marginal: Mobile Payment (5%), eWallets (3%) und Kryptowährung (1%). Insgesamt bieten 31 Prozent der Schweizer Unternehmen moderne Zahlungswege an.

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