Die Anzahl der in Russland tätigen Firmen mit deutscher Kapitalbeteiligung ging nach Berechnungen der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer (AHK) vom Dienstag 2016 um sechs Prozent nach im Vorjahr sieben Prozent zurück. Die russischen Steuerbehörden hätten Ende des Jahres noch 5237 Unternehmen mit deutscher Kapitalbeteiligung in Russland gezählt nach 5583 Unternehmen im Jahr zuvor. Der Rückgang sei mit 346 Firmen etwas geringer ausgefallen als im Vorjahr mit 417 Firmen. Als wichtigste Ursachen für den Rückgang nannte die Kammer die wirtschaftlichen Probleme in dem Land 2015 und 2016 sowie die starke Geldabwertung, die den Konsum gebremst habe.

Die Zahl der Repräsentanzen und Filialen deutscher Unternehmen in Russland stieg nach Angaben der Kammer aber leicht auf 544 nach 541 ein Jahr zuvor an. Matthias Schepp, der Vorstandsvorsitzender der AHK Russland, kommentierte: "Leider hat in den vergangenen Jahren der Krise in Russland auch unter den deutschen Unternehmen eine Marktbereinigung stattgefunden. Viele deutsche Firmen stehen jedoch wie bisher klar zum russischen Markt, sehen großes Potenzial und investieren". Die deutschen Direktinvestitionen in Russland lagen in den ersten drei Quartalen 2016 bereits bei 2,038 Milliarden Euro und damit deutlich über den Werten des gesamten Vorjahres. Die russische Wirtschaftsleistung fiel nach Angaben der Kammer in den letzten beiden Jahren zurück, für 2017 seien die Firmen aber wieder positiv gestimmt, erklärte die AHK.