Dank der neuen Partnerschaft mit dem chinesischen Hersteller Brilliance konnte Frankreichs Nummer eins ihren Absatz um 3,2 Prozent auf 3,88 Millionen Fahrzeuge steigern, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Das war nur ein Vorsprung von 6530 Stück gegenüber dem PSA-Konzern mit seinen Marken Peugeot und Citroen, der durch die Übernahme von Opel seine Verkaufszahl um 6,8 Prozent nach oben schraubte.

Renault hatte im vergangenen Jahr im operativen Geschäft an mehreren Fronten zu kämpfen: Sinkende Verkaufszahlen vor allem im Iran, in Indien und der Türkei, ein Mangel an neuen Modellen und Verzögerungen durch die neue Abgaszertifizierung WLTP in Europa. Für dieses Jahr erwartet Renault-Vertriebschef Olivier Murguet einen leichten Absatzanstieg bei stagnierenden Automärkten weltweit. Dabei setzt er auf einen Schub durch neue Modelle, so etwa die neue Generation des Clio in Europa im zweiten Halbjahr.

Ob die Festnahme des vor der Ablösung stehenden Chefs Ghosn in Japan im November sich spürbar auf das Geschäft auswirkte, wollte Murguet nicht sagen. Ghosn wird in Japan vor Gericht gestellt, weil er beim Renault-Partnerunternehmen Nissan Firmengelder veruntreut und seine wahren Einnahmen verschleiert haben soll. Er wies alle Anschuldigungen zurück. In Kürze soll Ghosn auch bei Renault abgesetzt werden, die Suche nach einem Nachfolger läuft auf Hochtouren.