BERLIN (Dow Jones)--Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will beim Bürgergeld künftig die Bezieher stärker in die Pflicht nehmen. "Wir brauchen eine Doppelstrategie: Einerseits brauchen wir bessere Hinzuverdienstmöglichkeiten. Wer Sozialleistungen bezieht und arbeitet, der soll von seinem Verdienst nicht so viel angerechnet bekommen", sagte Lindner der Rheinischen Post. Es müsse möglich sein, sich Schritt für Schritt aus dem Leistungsbezug herauszuarbeiten.

"Andererseits haben wir den Job-Turbo, der Geflüchtete aus der Ukraine in Arbeit bringt. Dessen Instrumente sollten wir auf alle Bürgergeld-Bezieher ausdehnen", sagte der FDP-Chef. Beispielsweise sei die engere Kontaktdichte zu den Job-Centern wirksam. Das Bürgergeld sei ein Reizthema, hier mischten sich objektive Probleme mit falschen Erzählungen. "Es gibt keine Wahlfreiheit, ob man arbeitet oder nicht", betonte Lindner. "Es muss in der Praxis stärker durchgesetzt werden, dass das Bürgergeld keine Rente ist, sondern eine Hilfe in der Not."

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January 29, 2024 20:00 ET (01:00 GMT)