Nachdem der Kurs von Brentöl über drei Monate knapp unter der Marke von 57 $ verharrt hatte, ist es in den vergangenen zwei Wochen zu heftigen Kursverlusten gekommen. Dies ist die Folge des Wiederauflebens der amerikanischen Ölproduktion, die den Plänen der OPEC, höhere Ölpreise durch eine Verknappung des Angebots zu erreichen, einen Strich durch die Rechnung macht. Durch die zusätzliche Produktion aus den USA sind die Öllagerbestände innerhalb kürzester Zeit auf ein Niveau gestiegen, das die kühnsten Vorhersagen von Experten übertrifft. Diese hatten wohl unterschätzt, dass aufgrund von finanziellem Druck, z.B. der Verpflichtung Verbindlichkeiten bedienen zu müssen, so mancher Schiefergasproduzent stillgelegte Brunnen wieder öffnet, selbst wenn er dabei leichte Verluste einfährt.
 
Aus charttechnischer Sicht befindet sich eine Unterstützung bei 50 $, welche den Mittelpunkt einer im zweiten Quartal 2016 begonnenen Seitwärtsbewegung darstellt. Anleger sollten sich in den kommenden Wochen und Monaten auf eine höhere Volatilität einstellen, die von den Veröffentlichungen zu den Lagerbeständen sowie Äußerungen von Seiten des OPEC Kartells getrieben werden kann. Falls der Kurs von Brentöl unter die 50 $ Marke fällt, dürften Marktteilnehmer als nächstes Kursziel das Niveau von 43,32 $ anvisieren.