Die Inflation in Deutschland wird nach Ansicht des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung in den kommenden Monaten weiter zurückgehen. Zuvor war die Inflation im Juni leicht zurückgegangen. "In den kommenden Monaten ist im Trend mit einem weiteren leichten Rückgang der Inflation zu rechnen, auch wenn immer wieder Sonderfaktoren in einzelnen Monaten den Trend vorübergehend unterbrechen könnten", sagte der wissenschaftliche Direktor des IMK Sebastian Dullien. Er sieht die Inflation im Jahresschnitt 2024 bei 2,4 Prozent liegen, 2025 dann bei nur noch 2,0 Prozent. Auch für die Eurozone insgesamt dürfte die Inflationsrate im Juni erneut zurückgegangen sein. Damit zeige sich auch, dass die Entscheidung der Europäischen Zentralbank richtig war, die Zinswende einzuläuten, so das IMK. Mit Blick auf die aktuellen Haushaltsverhandlungen sagte Dullien, dass der erneute Rückgang der Inflation zeige, "wie absurd die im aktuellen Haushaltsstreit gelegentlich geäußerte Behauptung ist, im Bundeshaushalt 2025 müsse spürbar gespart werden, um die Inflation in Schach zu halten". Vielmehr hätten schon die Konsolidierungsanstrengungen im Bundeshaushalt 2024 mit Abgabenerhöhungen etwa beim CO2-Preis und der Luftverkehrsabgabe die Inflation eher erhöht als gesenkt.

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July 01, 2024 08:37 ET (12:37 GMT)