KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib sieht Aufwärtsrisiken für die Inflationsentwicklung im Euroraum. In einem Kommentar zur rückläufigen deutschen Teuerung schreibt sie: "Den Rückgang begrenzt haben Faktoren wie die weiterhin ungelösten Angebotsengpässe und steigende Energiepreise, die geopolitischen Spannungen mit Russland und die strikte 'No-Covid-Politik' der chinesischen Regierung." Diese könnten in den nächsten Monaten weiter Inflationsdruck hervorrufen. "Bleibt dieser deutlich über das erste Quartal 2022 hinaus bestehen, wird sich auch der Rückgang der Inflationsraten verlangsamen", so Köhler-Geib.

Vom Arbeitsmarkt könnte ihrer Einschätzung nach dann zusätzlicher Preisdruck ausgehen, wenn sich fortgesetzt hohe Inflationsraten in höheren Tarifabschlüssen niederschlagen. "In diesem Fall rechne ich mit einer früher als aktuell kommunizierten Reaktion der Geldpolitik, etwa einer vollständigen Einstellung ihrer Ankaufprogramme bereits zum Jahresende", kalkuliert sie.

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January 31, 2022 08:47 ET (13:47 GMT)