Nach der Rekordjagd des Vortages deutet sich an der Wall Street am Donnerstag ein Handelsbeginn mit leichten Abgaben an. Die Gewinnmitnahmen werden begünstigt durch den bangen Blick gen China, wo das Drama um den strauchelnden Immobilienriesen Evergrande wieder stärker ins Bewusstsein rückt. Der Konzern scheiterte mit dem Verkauf von Unternehmensteilen und verbuchte damit einen herben Rückschlag bei den Bemühungen, dringend benötigte Liquidität zu generieren. Da der Bausektor in China sehr stark zum BIP-Wachstum beträgt, befürchten Händler einen Dominoeffekt.

Übergeordnet steht die Entwicklung der US-Zinsen im Blick mit Aussagen von Fed-Gouverneur Christopher Waller am Nachmittag. Das stimmberechtigte FOMC-Mitglied hatte jüngst einen aggressiveren Kurs der US-Notenbank gefordert. Äußern werden sich auch seine Kollegen Randal Quarles und Loretta Mester. Ganz allgemein bricht sich aber auch das Gefühl Bahn, dass der Markt zu schnell zu hoch gelaufen sein könnte.

"Dies ist eine beeindruckende Trendwende gegenüber der Situation vor wenigen Wochen, als der Index gegenüber seinem Höchststand um mehr als 5 Prozent gefallen war, weil die Sorgen um Evergrande und die Schuldenobergrenze die Tagesordnung bestimmten. Die Beseitigung beider Risiken vom unmittelbaren Horizont und eine weitere Runde positiver Gewinnmeldungen haben diese Ängste jedoch weggefegt", urteilen die Strategen unter Führung von Jim Reid.

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October 21, 2021 06:25 ET (10:25 GMT)