Ein Blick auf den bevorstehenden Tag an den asiatischen Märkten von Jamie McGeever, Kolumnist für Finanzmärkte.

Am Donnerstag dreht sich in Asien alles um die globalen Zinssätze. Drei geldpolitische Entscheidungen in Asien und eine ausgewogene Entscheidung der Bank of England werden den asiatischen Märkten die Richtung vorgeben, während die Anleger die geldpolitische Entscheidung der Federal Reserve, die revidierten Prognosen und den Ausblick vom Mittwoch verdauen. Es wird allgemein erwartet, dass die Zentralbanken Indonesiens, der Philippinen und Taiwans die Leitzinsen bei 5,75%, 6,25% bzw. 1,88% belassen werden, so dass die Anleger auf die Erklärungen der Zentralbanken achten werden, um Hinweise auf künftige Maßnahmen zu erhalten.

Der überraschende Rückgang der britischen Inflation im letzten Monat stellt die Entscheidung der BoE auf Messers Schneide - Goldman Sachs, Deutsche und Nomura änderten alle ihre BoE-Empfehlungen - und der Rückgang der Zinserhöhungserwartungen trug zu dem Rückgang der globalen Anleiherenditen am Mittwoch bei.

Aber das war vor der Fed. Die deutlichen Aufwärtskorrekturen der mittleren Zinsprognosen der US-Politiker für die nächsten Jahre ließen die Märkte in die andere Richtung kippen - der Dollar zog kräftig an, die Renditen der US-Staatsanleihen stiegen auf neue Mehrjahreshochs, die Renditekurve verflachte sich und die Aktien brachen ein. Der US-Rohölpreis fiel um 1 % und verzeichnete damit den stärksten Rückgang seit einem Monat - eine gewisse Erleichterung für die Anleger, die auch feststellen werden, dass der Ölpreis zum ersten Mal seit einem Monat zwei Tage in Folge gefallen ist.

Für die asiatischen Märkte ist eine der wichtigsten Folgen der Fed-Revisionen der Anstieg des Dollars, vor allem gegenüber dem Yen. Der Dollar erreichte ein 11-Monats-Hoch über 148 Yen, was die japanischen Entscheidungsträger sehr aufmerksam beobachten werden.

Die Bank of Japan tagt am Freitag, und eine wachsende Zahl von Analysten erwartete bereits ein Signal für ein baldiges Ende der ultralockeren Politik. Ein erneutes Abrutschen des Wechselkurses könnte diese Erwartungen noch verstärken. Darüber hinaus wird ein Abrutschen des Yen in den Bereich, der die japanischen Behörden Ende letzten Jahres zu rekordverdächtigen Yen-Käufen veranlasste, die Spekulationen über eine Wiederholung verstärken. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass Japans Intervention am 22. September letzten Jahres einen Tag nach der Entscheidung des FOMC und den revidierten Prognosen erfolgte. Wird der Blitz zweimal einschlagen?

Auf dem Wirtschaftskalender für die Region Asien und Pazifik stehen am Donnerstag auch die Daten zum neuseeländischen BIP für das zweite Quartal - das laut einer Reuters-Umfrage im Quartalsvergleich auf +0,5% zurückgeht und sich im Jahresvergleich auf 1,2% fast halbiert - sowie die Inflationsrate für August in Hongkong.

Hier sind die wichtigsten Entwicklungen, die den Märkten am Donnerstag eine neue Richtung geben könnten:

- Sitzung der indonesischen Zentralbank

- Sitzung der philippinischen Zentralbank

- Politische Entscheidung der Bank of England