Ein Blick auf den bevorstehenden Tag an den europäischen und globalen Märkten von Ankur Banerjee

Es war eine harte Woche in Asien, da die Nervosität der Märkte im Zusammenhang mit China keine Anzeichen einer Entspannung erkennen lässt. Enttäuschende Wirtschaftsdaten und die sich immer weiter verschärfende Immobilienkrise haben die Anleger verunsichert und die asiatischen Aktien auf den tiefsten Stand seit November gedrückt.

Ausbleibende Zahlungen für Anlageprodukte durch eine führende chinesische Treuhandgesellschaft und ein Rückgang der Immobilienpreise haben die Aussichten für die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt weiter eingetrübt.

Die Zhongzhi Enterprise Group teilte Investoren mit, dass sie sich in einer Liquiditätskrise befinde und eine Umschuldung durchführen werde, so zwei Quellen gegenüber Reuters. Dies geschah, nachdem Zhongrong International Trust Co, eine führende Treuhandgesellschaft, die von Zhongzhi kontrolliert wird, seit Ende letzten Monats die Zahlungen für Dutzende von Anlageprodukten verpasst hat.

Die Anleger erleben in Bezug auf China ein Déjà-vu-Erlebnis, da die Stimmung gegenüber dem Land sinkt und die Aktienmärkte auf dem Niveau verharren, das sie kurz vor der Wiedereröffnung der chinesischen Grenzen Ende letzten Jahres hatten. Auch die europäischen Aktien sind gelähmt. Der paneuropäische STOXX 600-Index erreichte am Mittwoch ein Monatstief und wird am Donnerstag voraussichtlich niedriger eröffnen.

Da überall die Alarmglocken läuten, sind die Anleger wieder auf der Suche nach sicheren Anlagen, was den US-Dollar auf ein Zweimonatshoch steigen ließ. Ein weiterer Grund für den Anstieg des Dollars war das Protokoll der Juli-Sitzung der US-Notenbank, das von einigen Analysten als leicht hawkistisch eingestuft wurde.

Aus dem Protokoll ging hervor, dass die Beamten über die Notwendigkeit weiterer Zinserhöhungen geteilter Meinung waren. Es ist jedoch wichtig, sich daran zu erinnern, dass die Sitzung im Juli vor einer Reihe von US-Daten stattfand, die die robuste Wirtschaft unterstrichen. Wie es mit den US-Zinsen weitergeht, bleibt abzuwarten.

Die Händler gehen mehr oder weniger davon aus, dass die Fed im nächsten Monat die Hände in den Schoß legt, haben aber eine 36%ige Chance auf eine Zinserhöhung im November eingepreist, so das CME FedWatch-Tool. Einige Analysten warnen, dass der Markt die Chancen für eine weitere Zinserhöhung immer noch unterbewertet.

Und zum Schluss noch ein paar Sportnachrichten (schauen Sie weg, wenn Sie ein Fan der Matildas sind): England hat mit einem 3:1-Sieg gegen Australien zum ersten Mal das Finale einer Frauenfußball-Weltmeisterschaft erreicht und damit den märchenhaften Lauf des Gastgebers beendet.

Am Sonntag trifft England auf Spanien und will dem EM-Triumph vom letzten Jahr einen weiteren Weltmeistertitel hinzufügen. Vielleicht kommt er ja nach Hause?

Die wichtigsten Entwicklungen, die die Märkte am Donnerstag beeinflussen könnten:

Wirtschaftliche Ereignisse: Handelsbilanz der Eurozone, Inflationsdaten aus Kroatien, US-Arbeitsmarktdaten