Rückblick: Etwas leichter - Die Aktienmärkte gingen klar über Tagestief aus dem Tag. Dabei setzte sich aber weder bei Einzeltiteln noch bei Sektoren eine einheitliche Tendenz durch. Einerseits verhindert der jüngst starke Rückgang der Renditen der Langläufer derzeit nachhaltig fallende Aktienkurse, wie ein Händler sagte. "Andererseits wird sich eine Rezession kaum noch vermeiden lassen", so der Marktteilnehmer. Goldman Sachs hatte die Prognosen für Europa gesenkt. Zudem drückten die Drohgebärden Chinas angesichts des Besuchs von US-Repräsentantenhaussprecherin Nancy Pelosi in Taiwan. Für BP ging es um 2,8 Prozent nach oben. Die Kombination aus dem Anstieg von Ölpreis und Raffineriemargen hatte den Gewinn nach oben schießen lassen. Gute Geschäftszahlen gab es auch von der Raiffeisen Bank (+4,5%). Siemens Gamesa hat bei rückläufigem Umsatz erneut einen bereinigten operativen Verlust eingefahren. Die Aktie tendierte kaum verändert, Siemens Energy notierten 1,4 Prozent leichter.

DAX/MDAX/TECDAX

Knapp behauptet - Im DAX stiegen Bayer um 2,3 Prozent, der Konzern legt am Donnerstag seine Quartalsbilanz vor, Händler setzten auf einen guten Ausblick. Die Autoaktien profitierten vom festen Dollar: VW zogen um 2,1 Prozent an, Daimler Truck um 1,1 Prozent und BMW um 1,5 Prozent. Mit Symrise ging es um 1,2 Prozent nach oben: Der Duft- und Aromenhersteller hob nach einem starken Halbjahr seine Umsatzerwartungen an. Auf der anderen Seite fielen Zalando um 3,2 Prozent. "Der Markt sorgt sich vor den Zahlen am Donnerstag", sagte ein Händler mit Blick auf die jüngsten deutschen Einzelhandelsdaten. Puma gaben 3,7 Prozent ab und Adidas 2,2 Prozent, beide Titel hatten am Montag noch zu den größten Gewinnern gehört. Die Geschäftszahlen von Krones (+0,2%) wurden als solide eingestuft. Spekulationen über gute Geschäftszahlen gaben auch K+S (+5,9%) Rückenwind.

XETRA-NACHBÖRSE

Laut einer Händlerin von Lang & Schwarz gab es keine auffällige Aktie.

USA - AKTIEN

Leichter - Für erhebliches Unbehagen unter Anlegern sorgte der Taiwan-Besuch von Nancy Pelosi, der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses und der Nummer drei der US-Verfassung. Pelosi ist die ranghöchste US-Vertreterin, die die Insel seit 25 Jahren besucht. Anleger befürchteten, dass sich durch die Visite die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen den USA und China weiter verschlechtern könnten. China drohte "gezielte militärische Aktionen" an - China will Manöver mit Schießübungen rund um die Inselrepublik durchführen. Chinesische Kampfflugzeuge überflogen die Taiwanstraße. Zudem setzte China Einfuhren hunderter taiwanesischer Produkte aus. Dupont büßten 2,7 Prozent ein. Der Spezialchemiekonzern hatte mit seinem Ausblick enttäuscht. Caterpillar verloren 5,8 Prozent. Der Baumaschinenhersteller hatte beim Umsatz die Analystenerwartungen verfehlt. Pinterest machten einen Sprung um 11,5 Prozent nach oben. Schützenhilfe erhielt die Aktie vom aktivistischen Investor Elliott Management, der zum größten Aktionär aufstieg. Der Umsatz von Uber hatte sich im vergangenen Quartal mehr als verdoppelt. Das Unternehmen erzielte auf bereinigter Basis den stärksten Gewinn aller Zeiten. Der Kurs zog um 18,9 Prozent an.

USA - ANLEIHEN


US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite    Bp zu VT    Rendite VT       +/-Bp YTD 
2 Jahre                  3,06       +19,4          2,86           232,8 
5 Jahre                  2,85       +21,5          2,64           159,2 
7 Jahre                  2,83       +21,4          2,61           138,8 
10 Jahre                 2,76       +18,9          2,57           124,9 
30 Jahre                 3,02       +10,8          2,92           112,4 
 

Händler sprachen von einem Ausdruck der Erleichterung, dass die Pelosi-Landung auf Taiwan ohne chinesische Zwischenfälle ablief. Die Renditen stiegen aber auch mit falkenhaften Bemerkungen durch die Fed-Präsidentin aus San Francisco, Mary Daly. Sie heizte die Zinsspekulationen an, indem sie sagte, die Fed sei im Kampf gegen die Inflation "noch lange nicht am Ende".

+++++ DEVISENMARKT +++++


DEVISEN          zuletzt       +/- %   0:00 Uhr  Di., 18:22 Uhr    % YTD 
EUR/USD           1,0126       +0,3%     1,0164          1,0126   -10,4% 
EUR/JPY           138,32       -0,3%     135,37          138,32    +3,1% 
EUR/CHF           0,9753       -0,1%     1,0443          0,9753    -6,2% 
EUR/GBP           0,8421       +0,1%     0,8356          0,8421    -0,5% 
USD/JPY           136,60       -0,5%     133,18          136,60   +15,1% 
GBP/USD           1,2024       +0,2%     1,2164          1,2024   -10,0% 
USD/CNH           6,7691       -0,2%     6,7749          6,7691    +6,4% 
Bitcoin 
BTC/USD        20.837,45       -1,1%  23.096,17       20.837,45   -50,6% 
 

Die deutlich gestiegenen Marktzinsen stützten den Dollar. Der Dollar-Index legte um 0,7 Prozent zu. Aber auch die Spannungen zwischen den USA und China dürften als sichere Häfen geltende Währungen wie dem Dollar Auftrieb verleihen, hieß es.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL


ROHOEL           zuletzt   VT-Settl.      +/- %         +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex          94,03       94,42      -0,4%           -0,39   +31,4% 
Brent/ICE         100,08      100,54      -0,5%           -0,46   +34,4% 
 

Die Ölpreise (+0,4 bzw. +0,2%) stabilisierten sich nach dem Vortagesabsturz. Der Preis der Sorte Brent sprang wieder über die Marke von 100 US-Dollar. Die Nachfragesorgen befeuert durch die Rezessionsängste bestünden aber weiter, hieß es. Aber mit dem Treffen der Lobbygruppe Opec+ am Mittwoch rücke die Angebotsseite wieder verstärkt in den Fokus.

METALLE


METALLE          zuletzt      Vortag      +/- %         +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)     1.769,04    1.760,33      +0,5%           +8,71    -3,3% 
Silber (Spot)      20,01       19,98      +0,1%           +0,03   -14,2% 
Platin (Spot)     903,44      898,55      +0,5%           +4,89    -6,9% 
Kupfer-Future       3,50        3,52      -0,5%           -0,02   -21,0% 
 

Mit den gestiegenen Marktzinsen büßte Gold an Attraktivität ein, der Preis ermäßigte sich (-0,6%).

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++

CHINA SRVICESEKTOR

Bei den chinesischen Dienstleistern hat sich die Geschäftsaktivität im Juli weiter verbessert. Der von Caixin Media Co und dem Researchhaus Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Servicesektor erhöhte sich auf 55,5 (Juni: 54,5) Punkte. Im Juni war der Index deutlich von 41,4 Punkte im Mai gestiegen.

TAIWAN-KONFLIKT

- Wegen des Taiwan-Besuchs der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi hat China den US-Botschafter in Peking einbestellt. Nach Angaben chinesischer Staatsmedien protestierte der chinesische Vize-Außenminister Xie Feng bei dem Treffen mit Botschafter Nicholas Burns am Dienstag aufs Schärfste gegen die Reise der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses.

- Die US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi hat Taiwan bei ihrem Besuch die Unterstützung der USA zugesichert. Sie und ihre Delegation seien nach Taiwan gereist, "um unmissverständlich klar zu machen, dass wir unsere Verpflichtung gegenüber Taiwan nicht aufgeben werden", sagte die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses am Mittwoch bei einem Treffen mit Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen in der Hauptstadt Taipeh.

ERDÖLMARKT

Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 2,2 Millionen Barrel gestiegen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. Die Benzinbestände verringerten sich um 0,2 Millionen Fass.

VONOVIA

hat im ersten Halbjahr operativ mehr verdient und dabei vor allem vom Beitrag des nun konsolidierten Berliner Wohnimmobilienunternehmens Deutsche Wohnen profitiert. Wie der DAX-Konzern außerdem mitteilte, sieht er sich auf Kurs für die Erreichung der Ziele im Gesamtjahr. Ein Vergleich der Zahlen mit den Prognosen (Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis und FFO in Euro, Bilanzierung nach IFRS):


Vonovia SE, Bochum 
 
.                                BERICHTET 
1H                              1H22  ggVj   1H21 
Gesamtumsatz                   3.111  +35%  2.312 
EBITDA bereinigt total         1.402  +37%  1.022 
Ergebnis nach Steuern          1.796  -33%  2.680 
Ergebnis nach Steuern/Dritten  1.642  -37%  2.607 
Ergebnis je Aktie               2,30  -47%   4,30 
FFO                            1.063  +36%    780 
FFO je Aktie                    1,34   +6%   1,27 

COMMERZBANK

ist im zweiten Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt. Das operative Ergebnis legte dank eines kräftigen Ertragswachstums und trotz höherer Rückstellungen für ausfallgefährdete Kredite stark zu. Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigte die Bank. Die Commerzbank erzielte im Zeitraum von April bis Juni einen Nettogewinn von 470 Millionen Euro nach einem Verlust von 527 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, als Restrukturierungskosten und Aufwendungen für die geplatzte Auslagerung der Wertpapierabwicklung das Ergebnis belastet hatten. Analysten hatten in einem von der Bank selbst zusammengestellten Konsens mit einem Gewinn von 370 Millionen Euro gerechnet. Der operative Gewinn legte auf 746 Millionen Euro von 32 Millionen Euro im Vorjahr zu. Hier hatte die Analystenprognose auf 565 Millionen Euro gelautet. Die Bank profitierte von einem Ertragswachstum um 30,1 Prozent auf 2,422 Milliarden Euro. Eine Belastung für das Ergebnis stellte die Risikovorsorge dar, die auf 106 von 87 Millionen Euro anstieg.

RATIONAL

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August 03, 2022 01:30 ET (05:30 GMT)