Von Andreas Plecko

FRANKFURT (Dow Jones)--Das Wachstum in der Eurozone hat sich im Januar den zweiten Monat in Folge verlangsamt, da die Ausbreitung der Omikron-Variante die verbrauchernahen Dienstleistungen in der Region bremste. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - verringerte sich auf 52,4 Zähler von 53,3 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut im Zuge der ersten Veröffentlichung berichtete. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 52,7 Punkte vorhergesagt.

Oberhalb von 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf eine Schrumpfung. Die Industrie profitierte vom Abklingen der Versorgungsengpässe: Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes stieg auf 59,0 Punkte von 58,0 im Vormonat. Volkswirte hatten dagegen einen Rückgang auf 57,5 Zähler prognostiziert. Der Index für den Servicesektor fiel auf 51,2 Punkte von 53,1 im Vormonat. Ökonomen hatten einen schwächeren Rückgang auf 52,0 Punkte erwartet.

Während die Verkaufs- beziehungsweise Angebotspreise für Güter und Dienstleistungen so stark stiegen wie nie zuvor seit Umfragebeginn, deuteten die weniger stark steigenden Einkaufspreise in der Industrie auf einen nachlassenden Aufwärtsdrucks bei den Rohstoffpreisen hin.

Auf Länderebene war Deutschland nach der leichten Delle im Dezember wieder im Aufwind, hier legte die Wirtschaft dank der starken Belebung der Industrieproduktion und dem neuerlichen Wachstum des Servicesektors so kräftig zu wie zuletzt im September 2021. Im Gegensatz dazu wuchs Frankreich so langsam wie seit April 2021 nicht mehr, was auf die annähernde Stagnation der Industrieproduktion und eine markante Abkühlung im Servicesektor zurückzuführen war. In den übrigen von der Umfrage erfassten Ländern kam das Wachstum aufgrund des neuerlichen Geschäftsrückgangs im Servicesektor fast zum Stillstand.

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January 24, 2022 04:12 ET (09:12 GMT)