Einige frühere Wutausbrüche an den Märkten angesichts einer drohenden Straffung der Geldpolitik ließen die Zentralbanker zweimal darüber nachdenken, ob sie ihre umfangreiche geldpolitische Unterstützung zurücknehmen sollten. Doch für die Federal Reserve, die am Mittwoch eine zweitägige Sitzung abschließt, liegen die Dinge jetzt anders.

Angesichts einer Inflation, die sich auf einem 40-Jahres-Hoch befindet, ist es unwahrscheinlich, dass die Fed von ihrer Absicht, die Zinssätze zu erhöhen, abrückt, und sie wird am Mittwoch mit ziemlicher Sicherheit eine Zinserhöhung im März ankündigen.

Der Rückgang des S&P 500 um fast 9 % in diesem Monat und die Abflachung der US-Renditekurve sind jedoch keine guten Indikatoren für die Stimmung in Bezug auf die Wirtschaftsaussichten und könnten die Argumente für eine hawkistischere Haltung der Fed abschwächen.

Der schmale Grat zwischen Maßnahmen zur Eindämmung der Inflation und einer nicht zu schnellen Straffung der Politik, die den Aufschwung zu einem schnellen Ende bringt, ist genau der Grat, den Fed-Chef Jerome Powell gehen muss. Die Märkte werden jeden seiner Schritte genau beobachten.

In der Zwischenzeit gehen die Meinungen darüber auseinander, ob die Bank of Canada auf ihrer heutigen Sitzung die Zinsen zum ersten Mal seit 2018 anheben wird oder nicht. Die Bank muss möglicherweise den Zorn von Omicron berücksichtigen, wenn sie entscheidet, ob sie eine Straffungskampagne zur Eindämmung der glühenden Inflation starten will.

Während die Zentralbanken im Rampenlicht standen, stabilisierten sich die asiatischen Aktienmärkte nach drei Verlustphasen. Die US-amerikanischen und europäischen Aktienfutures lagen im Plus.

Die geopolitischen Spannungen dürften weiterhin im Mittelpunkt stehen, nachdem US-Präsident Joe Biden erklärt hatte, er werde persönliche Sanktionen gegen Präsident Wladimir Putin in Betracht ziehen, falls Russland in die Ukraine einmarschiert, während die westlichen Staats- und Regierungschefs ihre militärischen Vorbereitungen verstärkten und Pläne schmiedeten, um Europa vor einem möglichen Schock bei der Energieversorgung zu schützen.

Wichtige Entwicklungen, die den Märkten am Mittwoch mehr Orientierung geben dürften:

- Microsoft gibt starke Prognose ab und hebt Aktien

Fed-Sitzung

- Verschuldetes Unternehmen China Evergrande hält am Mittwoch eine Telefonkonferenz für Investoren ab - Quellen

- Fed-Entscheidung um 1900 GMT erwartet

- Sitzung der Bank of Canada

- US-Warenhandelsbilanz/Lagerbestände/Neubauverkäufe

- US-Verkauf 2-jähriger FRN

- UK Linker-Verkauf

- US-Ergebnisse: Boeing, AT&T, Nasdaq, Kimberly Clark, Intel, Tesla, Whirlpool

- Europäische Gewinne: Essity, Sage Group, Barry Callebaut Hauptsätze der Fed, EZB und BOJ